Die Fluggesellschaft Brussels Airlines streicht 675 für die Kalendermonate Juli und August 2022 geplante Flüge. Ursprünglich wollte man zunächst nur 148 Verbindungen absagen, jedoch habe man auf Druck der Gewerkschaften 527 weitere abgesagt.
Firmenchef Peter Gerber erklärte in einem TV-Interview mit VRT-NWS, dass man so auch der Forderung nach Entlastung der Arbeitnehmer nachkommen würde. Die Anzahl der gestrichenen Flüge entspricht in etwa sechs Prozent des ursprünglich für die beiden Sommermonate geplanten Flugplans. Der Manager sagte auch, dass man sich „an der Grenze der Möglichkeiten“ befinde.
Ende Juni 2022 trat das fliegende Personal der belgischen Lufthansa-Tochter in einen dreitägigen Streik und drohte damit, dass man erneut die Arbeit niederlegen wird, wenn es zu keinem Treffen mit Firmenchef Peter Gerber kommen wird. Dieses gab es dann am Montag.
Das Unternehmen betonte, dass man den Forderungen den Arbeitnehmervertretern nachgekommen ist, jedoch keine Garantie dafür, dass es im Sommer 2022 zu keinen weiteren Ausfällen kommen wird, geben kann. Die Kosten für die Streichungen betragen in etwa zehn Millionen Euro. Betroffene Passagiere sollen von Brussels Airlines kontaktiert und nach Möglichkeit umgebucht werden.
Am 23. August 2022 wird es ein weiteres Treffen zwischen Gewerkschaften und der Geschäftsleitung von Brussels Airlines geben. Es ist damit zu rechnen, dass bis zu diesem Termin keine weiteren Streiks angesetzt werden. Es werden Arbeitsgruppen gebildet, um konstruktiv einen ausgewogenen Flugplan zu entwickeln. Mögliche langfristige Veränderungen erfordern eine Zusammenarbeit, bei der jeder seinen Teil der Verantwortung übernimmt, so das Management.