Austrian Airlines: Langstrecken-Flottenerneuerung hängt noch immer in der Luft

Boeing 767-300ER (Foto: Jan Gruber).
Boeing 767-300ER (Foto: Jan Gruber).

Austrian Airlines: Langstrecken-Flottenerneuerung hängt noch immer in der Luft

Boeing 767-300ER (Foto: Jan Gruber).
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Seit über einem Jahrzehnt grüßt in regelmäßigen Abständen ein mittlerweile altbekanntes Murmeltier: Wie geht es mit der Langstreckenflotte von Austrian Airlines weiter? Gerüchte gab es schon viele und von aktuellen und ehemaligen Vorständen wurden und werden immer wieder vage Ankündigungen gemacht. Geschehen ist in Sachen Erneuerung bislang nichts.

Kurz nach dem Beginn der Corona-Pandemie entschied sich die damalige AUA-Führung zur Verkleinerung der Langstreckenflotte. Drei Boeing 767-300ER, die noch aus Beständen der ehemaligen Lauda Air stammten, wurden ausgeflottet. Dadurch hat man kosmetisch das Durchschnittsalter gesenkt, aber gleichzeitig auch die Kapazität reduziert.

Während beispielsweise die Konzernschwester Swiss in den letzten Jahren werksneue Boeing 777 erhalten hat und erst vor wenigen Tagen bekannt wurde, dass man aus einer Lufthansa-Order auch fünf Airbus A350-900 bekommen wird, gab es seitens der AUA keine vergleichbaren Ankündigungen. Zwar gab es mal Gerüchte, dass vier Dreamliner eingeflottet werden könnten, jedoch wurden diese vom Unternehmen selbst dementiert. Davon völlig unabhängig kommt diese Spekulation immer wieder auf.

Dass die Langstreckenflotte der AUA vor sich hin altert und unter Berücksichtigung des Umstands, dass die Lieferzeiten für neues Fluggerät durchaus einige Jahre betragen kann, wird von Austrian Airlines immer wieder kommunikativ kaschiert. So ist es gar nicht überraschend, dass eine Firmensprecherin damit argumentiert, dass man die Maschinen durchaus 30 Jahre lang einsetzen könne und die „hohe Zuverlässigkeit“ hervorhebt.

Gleichzeitig wurden aber keinerlei gestellte Fragen zu einer möglichen Flottenerneuerung auf der Langstrecke beantwortet. Insbesondere äußerte sich die AUA nicht dazu, dass zum Beispiel Swiss regelmäßig neues Fluggerät erhält und bei der AUA tat sich nichts. Dazu kommt, dass man im Jahr 2017 mit der damaligen Bundesregierung vereinbart hatte, dass die Langstreckenflotte erneuert wird und im Gegenzug wird die Ticketsteuer halbiert. Österreich hat geliefert, aber die Lufthansa Group nicht. Auch den Ankündigungen, die im Zusammenhang mit der „nicht rückzahlbaren Staatshilfe“ in der Höhe von 150 Millionen Euro vom damaligen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) gemacht wurden, folgten keine Taten.

Nur eine Langstreckenmaschine jünger als 20 Jahre

Der aktuelle Stand der Dinge ist also unverändert. Bei Austrian Airlines gibt es weiterhin keine konkreten Pläne die Langstreckenflotte, die nur noch ein einziges Flottenmitglied, das jünger als 20 Jahre ist, hat, zu erneuern. Man betont, dass man diese Angelegenheit noch im laufenden Jahrzehnt anpacken will. Eine Sprecherin erklärt auf Anfrage unter anderem: „Es ist absolut üblich, dass Langstreckenflugzeuge bis zu 30 Jahre im Einsatz sind. Unsere Flugzeuge sind hervorragend gewartet und haben eine hohe Zuverlässigkeit. Wir sind selbstverständlich mit dem Lufthansa Flottenmanagement laufend in Kontakt und ein angestrebter Rollover der Langstrecke wird noch in diesem Jahrzehnt passieren. Austrian Airlines ist und bleibt die österreichische Netzwerk Airline, mit einem Langstreckennetz“. Details wurden trotz konkreter Fragestellungen aber nicht genannt.

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Allgemein erklärte die Medienreferentin weiters: „Wir freuen uns über den aktuellen Wachstum auf der Kurz- und Mittelstreckenflotte. Mit insgesamt vier neuen A320neo, die wir bis Frühjahr 2023 einflotten, wird unsere Flotte mit den neuesten Flugzeugen ausgestattet. Damit wächst die Bestandsflotte auf insgesamt 65 Flugzeuge. Darüber hinaus erfolgt derzeit auf unserer B777-Flotte die Vergrößerung der stark nachgefragten Premium Economy Class, um unseren Gästen zusätzlichen Komfort auf der bestehenden Langstreckenflotte zu bieten“.

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