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Autodiebstähle in Europa: Neue Analyse zeigt Frankreich als Spitzenreiter

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Während die Reisesaison 2025 in vollem Gange ist und Millionen von Menschen ihren wohlverdienten Urlaub antreten, rückt ein Thema verstärkt in den Fokus der Sicherheitsbedenken: Autodiebstähle in Europa.

Eine umfassende Analyse der Fahranfängerversicherung Zego hat nun die europäischen Länder mit den höchsten Autodiebstahlraten ermittelt und liefert wertvolle Einblicke für Autobesitzer und Reisende, die beabsichtigen, mit dem eigenen Wagen zu verreisen oder ein Auto im Ausland zu mieten. Die Ergebnisse zeigen, daß Frankreich die unrühmliche Spitze der Rangliste anführt, gefolgt von Griechenland und Italien. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit zusätzlicher Sicherheitsmaßnahmen für Reisende, um ihr Eigentum im Urlaub zu schützen.


Die Methodik der Untersuchung: Ein Blick auf die Datenlage

Die Experten der Fahranfängerversicherung Zego haben für ihre Untersuchung jahrelange Daten zu Autodiebstählen analysiert. Die Studie basiert auf Jahresdurchschnitten von 2015 bis 2022 und berücksichtigt die durchschnittliche jährliche Autodiebstahlrate pro 100.000 Einwohner, um eine vergleichbare Basis über Länder unterschiedlicher Größe hinweg zu schaffen. Zudem wurde die durchschnittliche Anzahl der Autodiebstähle pro Tag für jedes Land ermittelt. Insgesamt wurden Daten aus 32 europäischen Ländern in die Analyse einbezogen, um ein umfassendes Bild der Lage zu zeichnen. Diese detaillierte Datenbasis ermöglicht es, klare Trends und Risikoprofile für verschiedene Reisedestinationen innerhalb Europas zu identifizieren. Solche Studien sind von großer Bedeutung, um sowohl Versicherungsunternehmen als auch Reisende über potenzielle Risiken aufzuklären und präventive Maßnahmen zu fördern. Die Daten von 2015 bis 2022 bieten einen stabilen Durchschnitt, der kurzfristige Schwankungen ausgleicht und eine verläßliche Einschätzung der Langzeitentwicklung ermöglicht.

Die Top 10 der Autodiebstahlhotspots in Europa

Die Analyse von Zego identifiziert eine klare Rangliste der europäischen Länder mit den höchsten Autodiebstahlraten pro 100.000 Einwohner. Die Ergebnisse sind für Reisende von besonderer Bedeutung, da sie auf Länder hinweisen, in denen besondere Vorsicht geboten ist:

  1. Frankreich: An der Spitze der Rangliste steht Frankreich mit durchschnittlich 248 Autodiebstählen pro 100.000 Einwohner. Die tägliche Autodiebstahlrate in Frankreich ist mit durchschnittlich 451 gestohlenen Fahrzeugen die höchste aller untersuchten Länder. Dies bedeutet, daß in Frankreich statistisch gesehen stündlich 19 Fahrzeuge entwendet werden. Die hohe Anzahl gestohlener Fahrzeuge in absoluten Zahlen sowie im Verhältnis zur Bevölkerungszahl macht Frankreich zu einem Land, in dem Autobesitzer und Mieter besondere Vorsicht walten lassen sollten. Die Vielfalt der Diebstahlsmethoden, von organisierten Banden bis hin zu spontanen Gelegenheitsdiebstählen, trägt zu dieser hohen Zahl bei.
  2. Griechenland: Auf dem zweiten Platz folgt Griechenland mit durchschnittlich 228 Autodiebstählen pro 100.000 Einwohner. In dem europäischen Küstenland kommt es täglich durchschnittlich zu 63 Autodiebstählen, was bedeutet, daß etwa alle drei Stunden ein Fahrzeug entwendet wird. Gerade in touristischen Regionen und Großstädten Griechenlands können Fahrzeuge für Diebe attraktiv sein.
  3. Italien: Dicht hinter Griechenland belegt Italien den dritten Platz mit durchschnittlich 227 Autodiebstählen pro 100.000 Einwohner. Die absolute Zahl der täglichen Autodiebstähle ist in Italien mit durchschnittlich 369 Fahrzeugen die zweithöchste aller untersuchten Länder, nur übertroffen von Frankreich. Statistisch werden dort durchschnittlich 15 Fahrzeuge pro Stunde gestohlen. Italienische Großstädte und touristische Zentren sind dabei besonders betroffen.
  4. Schweden: Das nordische Land Schweden belegt den vierten Platz mit durchschnittlich 206 Autodiebstählen pro 100.000 Einwohner. Hier werden durchschnittlich 60 Fahrzeuge pro Tag gestohlen. Auffällig ist, daß die stündliche Autodiebstahlrate in Schweden mit zwei gestohlenen Fahrzeugen pro Stunde die zweitniedrigste aller untersuchten Länder ist, was auf eine vergleichsweise geringere Frequenz, aber dennoch hohe Rate pro Kopf hindeutet.
  5. Luxemburg: Luxemburg komplettiert die Top 5 mit durchschnittlich 162 Autodiebstählen pro 100.000 Einwohner. Mit durchschnittlich drei Autodiebstählen pro Tag gehört Luxemburg zu den Ländern mit der drittniedrigsten täglichen Autodiebstahlrate. Gemessen an der Anzahl der stündlich gestohlenen Autos liegt diese Zahl landesweit bei null, was die sehr geringe absolute Anzahl von Diebstählen widerspiegelt, aber im Verhältnis zur kleinen Bevölkerung immer noch eine hohe Rate ergibt.
  6. Niederlande: Auf dem sechsten Rang finden sich die Niederlande mit 156 Autodiebstählen pro 100.000 Einwohner und durchschnittlich 78 Diebstählen pro Tag. Die dichte Besiedlung und die hohe Fahrzeugdichte in den Niederlanden tragen hier zu den Zahlen bei.
  7. Vereinigtes Königreich: Das Vereinigte Königreich belegt den siebten Platz mit 142 Autodiebstählen pro 100.000 Einwohner. Die absolute Zahl der täglichen Diebstähle ist hier mit 268 Fahrzeugen ebenfalls sehr hoch, was die große Bevölkerungszahl des Landes reflektiert.
  8. Belgien: Belgien liegt auf dem achten Platz mit 116 Autodiebstählen pro 100.000 Einwohner und durchschnittlich 37 Diebstählen pro Tag.
  9. Schweiz und Finnland (gleichauf): Den neunten Platz teilen sich die Schweiz und Finnland, beide mit 108 Autodiebstählen pro 100.000 Einwohner. In der Schweiz werden durchschnittlich 26 Fahrzeuge pro Tag gestohlen, in Finnland sind es 17. Die vergleichsweise niedrigeren absoluten Zahlen in diesen Ländern sind auf deren kleinere Bevölkerungen zurückzuführen.

Die Untersuchung der Zego-Experten zeigt deutlich, daß das Risiko eines Autodiebstahls in Europa regional sehr unterschiedlich ist.

Präventionsmaßnahmen und Risikofaktoren im Fokus

Die Ergebnisse der Zego-Analyse sind nicht nur eine bloße Statistik, sondern eine wichtige Handlungsaufforderung für Reisende. Autodiebstahl ist nicht nur ein finanzieller Schaden, sondern kann auch den Urlaub erheblich beeinträchtigen und zu erheblichem Streß führen. Experten raten dringend zu zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen, insbesondere beim Besuch der genannten Risikoländer.

Zu den empfohlenen Präventionsmaßnahmen gehören:

  • Wahl des Parkplatzes: Bevorzugen Sie bewachte Parkplätze, Parkhäuser mit Videoüberwachung oder gut beleuchtete Bereiche. Vermeiden Sie abgelegene und unübersichtliche Orte.
  • Nutzung von Sicherheitseinrichtungen: Auch bei Mietwagen sollten, wenn möglich, zusätzliche Diebstahlsicherungen wie Lenkradkrallen oder Gangschaltungssperren verwendet werden. Moderne Fahrzeuge verfügen oft über Alarmanlagen und Wegfahrsperren, die aktiviert werden sollten.
  • Persönliche Gegenstände: Lassen Sie keine Wertgegenstände sichtbar im Auto liegen. Dies gilt auch für Navigationsgeräte, Smartphones oder Taschen. Selbst Kleingeld kann Diebe anlocken.
  • Schlüsselsicherheit: Bewahren Sie den Autoschlüssel stets sicher auf. Dies gilt besonders in Hotels oder Restaurants, wo Schlüsseldiebstähle vorkommen können. Moderne Keyless-Go-Systeme sind anfällig für sogenannte Relay-Attacken, bei denen das Funksignal des Schlüssels abgefangen und verlängert wird. Hier können spezielle Schutzhüllen für den Schlüssel Abhilfe schaffen.
  • Mietwagenversicherungen: Überprüfen Sie vor der Anmietung eines Fahrzeugs den Versicherungsschutz. Eine Vollkaskoversicherung ohne oder mit geringer Selbstbeteiligung kann im Falle eines Diebstahls den finanziellen Schaden minimieren.
  • Informationsbeschaffung: Informieren Sie sich vor Reiseantritt über die lokalen Diebstahlsrisiken und spezifische Empfehlungen für das jeweilige Reiseland.

Die steigende Komplexität der Diebstahlsmethoden, insbesondere durch elektronische Hilfsmittel, stellt eine ständige Herausforderung dar. Diebe nutzen zunehmend technologische Fortschritte, um Fahrzeugsicherheitssysteme zu umgehen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, daß Fahrzeugbesitzer und Mieter auf dem neuesten Stand der Sicherheitstechniken bleiben und alle verfügbaren Schutzmaßnahmen ergreifen.

Hintergrund und Implikationen: Organisierte Kriminalität und internationale Kooperation

Die hohen Autodiebstahlraten in bestimmten europäischen Ländern sind oft auf das Wirken organisierter Kriminalität zurückzuführen. Gestohlene Fahrzeuge werden häufig nicht nur für den lokalen Gebrauch entwendet, sondern auch über Ländergrenzen hinweg transportiert, zerlegt und als Ersatzteile verkauft oder mit falschen Papieren in anderen Staaten wieder in Verkehr gebracht. Das Schengen-Abkommen und die offeneren Grenzen innerhalb der Europäischen Union erleichtern den Dieben den Transport gestohlener Güter.

Die Bekämpfung des Autodiebstahls erfordert daher eine enge Zusammenarbeit der Polizeibehörden über die Ländergrenzen hinweg. Interpol und Europol spielen hierbei eine wichtige Rolle bei der Koordination der Ermittlungen und dem Informationsaustausch zwischen den Mitgliedsstaaten. Nationale Initiativen zur Verbesserung der Fahrzeugsicherheit und zur Aufklärung der Bevölkerung sind ebenfalls von großer Bedeutung.

Für die Versicherungsbranche haben hohe Diebstahlraten direkte Auswirkungen auf die Prämienhöhen und die Risikobewertung. Versicherer wie Zego sind daher bestrebt, nicht nur die Risiken zu analysieren, sondern auch Präventionsmaßnahmen zu fördern und Autobesitzer für die Gefahren zu sensibilisieren. Die Ergebnisse dieser Studien sind somit nicht nur für den einzelnen Reisenden relevant, sondern auch für die Entwicklung effektiver Strategien zur Kriminalitätsbekämpfung und zur Gestaltung von Versicherungsprodukten. Ein umfassender Schutz des eigenen Fahrzeugs ist in der heutigen Zeit, insbesondere auf Reisen, unerläßlich.

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