Für Lufthansa erweist sich der Umstand, dass man am 4. Mai 2022 insgesamt 128 Passagieren wegen Unstimmigkeiten über die Maskenpflicht die Beförderung verweigert hat, als äußerst teuer. Der Carrier muss jedem Passagier eine Entschädigung in der Höhe von rund 21.000 U.S.-Dollar bezahlen, somit insgesamt rund 2,6 Millionen U.S.-Dollar.
Die Reisenden befanden sich auf Lufthansa-Flug LH401 auf dem Weg von New York JFK nach Frankfurt am Main. Dort sollten diese auf LH1334 nach Budapest umsteigen. Es handelte sich überwiegend um orthodoxe jüdische Reisende. Diesen wurde das Einsteigen in den Weiterflug verweigert, da sich aus Sicht des Lufthansa-Personals die Fluggäste nicht an die deutsche Maskenpflicht halten wollen.
Der Vorfall führte auch dazu, dass die Bundespolizei dazu geholt wurde, jedoch war diese lediglich präsent und versuchte zwischen den Reisenden und dem Lufthansa-Bodenpersonal zu vermitteln. Den Reisenden wurde an Ort und Stelle mitgeteilt, dass sie „genau wüssten“ warum sie von der weiteren Beförderung ausgeschlossen wurden. Damit war nicht deren jüdischer Glaube gemeint, sondern der Umstand, dass viele keine Masken getragen haben. Darauf ging auch Konzernchef Carsten Spohr in einem nachträglichen Statement ein.
Dennoch sorgte der Vorfall für internationales Aufsehen, denn es wurden auch jüdische Passagiere ausgeschlossen, die überhaupt nicht Teil der Reisegruppe waren. Lufthansa soll rein nach Namen und Aussehen entschieden haben, was dem Carrier heftige Kritik einbrachte.
Die insgesamt 128 vom Flug ausgeschlossenen Personen wollten das fragwürdige Verhalten der Lufthansa nicht akzeptieren und sind gegen den Carrier vorgegangen. Nun willigte die größte Airline Deutschlands einem Vergleich ein. Dieser sieht vor, dass jeder ausgeschlossenen Person eine Entschädigung in der Höhe von 21.000 U.S.-Dollar bezahlt wird. Insgesamt kostet der Vorfall den Kranich-Konzern als etwa 2,6 Millionen U.S.-Dollar.