Die Fluggesellschaft Viva Colombia steht finanziell unter Druck und muss erste Flugstrecken streichen. Das Unternehmen begründet dies unter anderem damit, dass Gelder eines Investors nicht eingetroffen sind und für die geplante Fusion mit Avianca noch immer kein grünes Licht vorliegt.
Am Freitag wurde bekannt, dass drei Verbindungen ab Cali nicht mehr bedient werden können. Diese führen nach Cartagena, Santa Marta und San Andrés. Die betroffene Fluggesellschaft redet in einer Stellungnahme auch nicht um den heißen Brei herum: „Die Verringerung unseres Angebots von 17 Flügen pro Woche von Cali zu den Stranddestinationen in Kolumbien ist auf die komplexen makroökonomischen Bedingungen zurückzuführen, die sich auf die Luftverkehrsbranche und insbesondere auf Viva auswirken, die, da sie keinen Investor hat, der finanziell hinter ihr steht, die durch Wechselkurse, Inflation und Treibstoffpreise verursachten Mehrkosten nicht tragen kann“.
Viva Colombia steht seit einiger Zeit massiv unter Druck. Der Carrier konnte sich nicht von den Auswirkungen der Corona-Pandemie erholen und ist zusätzlich mit stark gestiegenen Treibstoffpreisen konfrontiert. Um die Kosten kurzfristig reduzieren zu können, einigte man sich mit einigen Leasinggebern auf die vorzeitige Rückgabe von Flugzeugen. Das Streckennetz wurde seit 2021 nicht mehr expandiert, sondern verkleinert. Man strebt eine Fusion mit dem Mitbewerber Avianca an, jedoch wurde diese bislang noch nicht bewilligt.