Heckflossen (Foto: American Airlines).
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Boeing 787-9 von American Airlines nach Vorfall mit Frachtcontainer am Boden

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Ein ungewöhnlicher Vorfall ereignete sich am 17. Oktober 2024 am Chicago O’Hare International Airport (ORD). Ein Boeing 787-9 Dreamliner der American Airlines, Flug AA47 von London-Heathrow (LHR), wurde nach der Landung aus dem Verkehr gezogen, nachdem das Flugzeug Berichten zufolge einen Frachtcontainer erfasst hatte. Diese ungewöhnliche Begebenheit führte zu einem Triebwerksproblem und zog die Aufmerksamkeit sowohl der Behörden als auch der Luftfahrt-Community auf sich.

Der American-Airlines-Flug AA47 landete planmäßig gegen 16:00 Uhr Ortszeit am Flughafen O’Hare. Während des Rollens zum Gate soll ein Frachtcontainer durch die starke Düsenexplosion eines anderen Flugzeugs, das in der Nähe startete, auf das Rollfeld geweht worden sein. Berichten zufolge erfasste das Triebwerk des Dreamliners den Container, was zu einem erheblichen Schaden an der Maschine führte. Ein ehemaliger Flughafenmitarbeiter und Marinesoldat, bekannt unter dem Twitter-Namen @WindyCityDriver, der in Chicago lebt, veröffentlichte Fotos des beschädigten Flugzeugs und berichtete detailliert über den Vorfall.

Nach Angaben von Augenzeugen und weiteren Informationen könnte der Frachtcontainer von einem nahen Transportanhänger weggeweht worden sein, als ein benachbartes Flugzeug startete. Diese Hypothese deutet darauf hin, dass die Sicherheitsprotokolle für den Umgang mit Bodenequipment möglicherweise unzureichend waren oder ein Versäumnis bei der ordnungsgemäßen Sicherung des Containers vorlag. American Airlines und die Federal Aviation Administration (FAA) bestätigten den Vorfall, jedoch sprach die FAA lediglich von einem „Triebwerksproblem“, ohne näher auf die Umstände des Container-Vorfalls einzugehen.

Reaktionen und Maßnahmen nach dem Vorfall

Glücklicherweise konnten alle 283 Passagiere und 12 Besatzungsmitglieder das Flugzeug nach der sicheren Landung ohne Probleme verlassen. Es gab keine Berichte über Verletzungen. Ein Sprecher von American Airlines erklärte, dass das Flugzeug sofort aus dem Verkehr gezogen wurde, um einer umfassenden technischen Inspektion unterzogen zu werden. „Sicherheit hat für uns oberste Priorität, und wir danken unseren Teammitgliedern für ihre Professionalität und unseren Kunden für ihr Verständnis“, hieß es weiter.

Obwohl der Vorfall keine akute Gefahr für die Passagiere darstellte, zeigt er, dass selbst bei Routinevorgängen auf dem Rollfeld unerwartete Zwischenfälle auftreten können, die potenziell gefährlich werden können. Der Triebwerksschaden, der durch den Kontakt mit dem Container entstanden sein könnte, wird derzeit von den Wartungsteams von American Airlines untersucht. Es bleibt unklar, wie schwerwiegend die Beschädigungen sind und ob das Triebwerk repariert oder vollständig ersetzt werden muss.

Zwischenfall wird offiziell untersucht

Der Vorfall wirft Fragen zur Sicherheitsinfrastruktur und den Betriebsabläufen auf internationalen Flughäfen auf, insbesondere auf belebten Drehkreuzen wie Chicago O’Hare. In solchen Fällen ist es von größter Bedeutung, dass Bodenequipment – wie Frachtcontainer und Anhänger – ordnungsgemäß gesichert wird, um derartige Unfälle zu vermeiden. Düsenexplosionen von Flugzeugen, die starten oder rollen, sind eine bekannte Gefahrenquelle auf Flughäfen, insbesondere für lose oder schlecht befestigte Gegenstände.

Die Federal Aviation Administration und die Chicagoer Luftfahrtbehörde (CDA) werden den Vorfall vermutlich einer detaillierten Untersuchung unterziehen, um festzustellen, wie es zu dieser Situation kommen konnte und welche Maßnahmen erforderlich sind, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern. Obwohl keine Verletzungen gemeldet wurden, hätte ein unkontrollierter Frachtcontainer in unmittelbarer Nähe eines Flugzeuges, das sich gerade im Rollvorgang befindet, weitaus schwerwiegendere Folgen haben können.

Darüber hinaus beleuchtet der Vorfall die entscheidende Rolle der Bodenmannschaften und deren Sorgfaltspflicht bei der Durchführung sicherheitsrelevanter Aufgaben auf dem Rollfeld. Flughäfen weltweit, insbesondere solche mit hohem Verkehrsaufkommen wie Chicago O’Hare, sind darauf angewiesen, dass Bodenpersonal, Fluglotsen und Flugzeugbesatzungen effizient und koordiniert zusammenarbeiten, um sowohl den Flugverkehr als auch die Sicherheit am Boden zu gewährleisten.

Für American Airlines wird der Vorfall sicherlich als Mahnung dienen, die Sicherheitsstandards und Betriebsprozesse am Boden weiter zu überprüfen und zu optimieren. Das Ziel muss es sein, derartige Zwischenfälle durch striktere Sicherheitsprotokolle zu verhindern und sicherzustellen, dass Bodenausrüstung und Gepäckstücke zu jeder Zeit sicher befestigt und transportiert werden. Dies gilt insbesondere in stark frequentierten Flughäfen, an denen Düsenexplosionen eine größere Rolle spielen.

Die genaue Ursache des Vorfalls sowie die abschließende Beurteilung des Schadens am Flugzeug werden im Laufe der weiteren Untersuchungen ans Licht kommen. Für die Luftfahrtindustrie im Allgemeinen bleibt es jedoch eine dringende Aufgabe, sicherzustellen, dass die komplexen Operationen auf Flughäfen so gestaltet sind, dass solche Unfälle vermieden werden können.

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