Das diplomatische Klima zwischen Serbien und dem Kosovo ist momentan stark angespannt. Eine Bombendrohung am Flughafen Pristina sorgte am Mittwochvormittag kurz nach 9 Uhr 00 nicht nur für Unverständnis, sondern lokale Medien mutmaßen gar, dass ein Zusammenhang mit der jüngsten Beistandsbekundung, die Moskau in Richtung Belgrad ausgesprochen hat, bestehen könnte.
Einen objektiven Beweis für die Behauptung gibt es freilich nicht, jedoch kommt der Zeitpunkt der Bombendrohung denkbar ungünstig. Völlig egal wer wirklich dahinter steckt, sie verursacht weitere Unstimmigkeiten zwischen Serbien und dem Kosovo. Das zuletzt genannte Land wird von Belgrad nicht anerkannt, sondern man betrachtet es als eine Art abtrünnige Provinz. In den letzten Monaten haben sich die Spannungen massiv verstärkt, so dass eine Bombendrohung am Flughafen Pristina besonders pikant ist.
Am Mittwoch wurde um kurz nach 9 Uhr 00 die Evakuierung des Terminals eingeleitet. Alle Reisenden hatten das Gebäude umgehend zu verlassen. Der Flugbetrieb wurde aus Sicherheitsgründen temporär eingestellt. Die Exekutive untersuchte den Airport umfangreich, konnte jedoch zum Glück keinen Sprengkörper finden. Auf Anfrage erklärte eine Sprecherin des Flughafens Pristina, dass man eine Bombendrohung erhalten habe und vorsorglich alle Passagiere und Mitarbeiter in Sicherheit gebracht worden wären.
Völlig unklar ist allerdings wer hinter der Drohung steckt. Die Spekulationen gehen weit auseinander, jedoch dürfte der Vorfall nicht gerade positiv dazu beitragen, dass sich die angespannte Situation zwischen Serbien und dem Kosovo verbessert. Polizei und Staatsanwaltschaft wollen den Trittbrettfahrer ausfindig machen und gegebenenfalls vor Gericht stellen.