Mallorca, Menorca, das kann man doch mal verwechseln? Einer Fluggesellschaft sollte es aber nicht passieren. Doch genau das ist zwei älteren Passagieren aus Bristol passiert, denn irrtümlich gelangten sie an Bord eines Fluges nach Menorca – statt Mallorca.

Die beiden Passagiere wurden altersbedingt durch einen so genannten PRM-Service betreut. Das bedeutet konkret, dass speziell ausgebildete Mitarbeiter sie in ihren Rollstühlen bis zum Flugzeug begleiten. Dabei ist ein Fehler unterlaufen: Statt in den Jet2-Flug von Bristol nach Palma de Mallorca (PMI) wurden sie in jenen nach Mahon (Menorca, MAH) gebracht. Die beiden älteren Personen behaupten gegenüber britischen Medien, dass ihnen erst nach der Landung aufgefallen wäre, dass sie auf der „falschen“ Balearen-Insel gelandet sind. Wenig überraschend: Es stand auch kein PRM-Service bereit, weil eben keine PRM-Reisenden erwartet wurden.

Die Ansagen an Bord, in denen die Crew wiederholt das Wort „Menorca“ verwendet hat, wollten die beiden Fluggäste nicht gehört haben. Möglicherweise könnte das daran liegen, dass wenn man nicht aufmerksam zuhört, klingt es ohnehin zumindest so ähnlich.

Der „Weitertransport“ nach Palma de Mallorca war aber nicht so einfach möglich. Die beiden Reisenden mussten zunächst nach Bristol zurückfliegen und wurden dann in eine andere Jet2-Maschine mit dem Ziel Palma de Mallorca gesetzt. Im zweiten Anlauf hat es dann tatsächlich geklappt, jedoch sind die beiden Rollstuhlfahrer dennoch stinksauer auf Jet2, denn man habe bewusst einen Nonstopflug und keine Reise Bristol-Menorca-Bristol-Mallorca gebucht.

Die betroffene Fluggesellschaft reagierte auf die Beschwerden der beiden Passagiere und räumte ein, dass es zu einem Fehler gekommen ist. Der PRM-Dienstleister habe die Rollstuhlfahrer versehentlich zum Flugzeug gebracht und aus nicht näher bezeichneten Gründen wäre bei der Zählung der Passagiere nach Menorca nicht aufgefallen, dass man zwei PRMs an Bord hatte, die eigentlich gar nicht auf der Passagierliste stehen. Die betroffenen Passagiere behaupten gar, dass eine Flugbegleiterin die Bordkarten in die Hand genommen hatte, um sie zu kontrollieren. Sollte diese Darstellung der Wahrheit entsprechen, ist es äußerst fragwürdig warum der Fehler nicht spätestens in diesem Moment aufgefallen ist.

Doch dem nicht genug: Während die Passagiere zunächst irrtümlich nach Mahon geflogen wurden, erreichte ihr Gepäck den Flughafen Palma de Mallorca. Dies habe im Nachgang zu Problemen geführt, denn laut den Betroffenen wäre es nach der tatsächlichen Ankunft auf der größeren der beiden Balearen-Inseln kompliziert gewesen wieder an die Koffer zu kommen. Jet2 wollte diesen Sachverhalt nicht kommentieren.