Seit dem Beginn der 2000er-Jahre haben die Regierungen mehrerer europäischer Staaten damit begonnen Flugtickets zu besteuern. Unter verschiedenen Bezeichnungen will man Airlines zur Kasse bitten, um die Staatskasse aufzubessern.
Je nach Anbieter werden diese auf den Flugpreis aufgeschlagen oder aber von der Fluggesellschaft, die formell Abgabenschuldner ist, getragen. Letzteres ist dann der Fall, wenn der bezahlte Ticketpreis niedriger ist als die vom Staat erhobene Steuer. Innerhalb jener EU-Staaten, die sich ein Körberlgeld verdienen, gibt es viele unterschiedliche Ansätze. Zum Beispiel besteuert Österreich Kurzstreckenflüge absurd hoch, während Langstreckenverbindungen vergleichsweise billig sind. Umsteiger sind überhaupt weitgehend ausgenommen.
Dass Airlines komplett gegen derartige Steuern sind, ist schon lange bekannt. Doch mittlerweile wurde die Taktik geändert, denn nur noch wenige Anbieter fordern die generelle Abschaffung von Ticketsteuern. Viel mehr will man erreichen, dass die Einnahmen zweckgebunden für die Weiterentwicklung der Luftfahrt verwendet werden. Beispielsweise wollen einige Branchenakteure, dass damit Subventionen für Elektroflugzeuge und/oder die Erforschung alternativer Antriebe vergeben werden.
In Staaten wie Deutschland oder Österreich ist man von diesem Wunschgedanken sehr weit entfernt, denn offenbar führt der Einfluss der Grünen dazu, dass mittlerweile kein Hehl mehr daraus gemacht wird, dass mit den Einnahmen aus den Ticketsteuern die Bahnverkehre quersubventioniert werden sollen. Die Fahrgäste hatten davon bislang noch nichts, denn die Fahrscheinpreise sind bis dato nicht gesunken, sondern wurden von Deutscher Bahn und Österreichischen Bundesbahnen sukzessive erhöht. Auch die in Deutschland gehypte Mehrwertsteuersenkung auf Zugfahrkarten ist – wie zu erwarten war – nach anfänglichen minimalen Preissenkungen mittlerweile vollständig verpufft. Generell ist übrigens nur sehr wenig über die tatsächliche Verwendung der Einnahmen aus den Ticketsteuern bekannt.
Dänemark verspricht einen anderen Weg zu gehen. Ab 2025 will man eine Ticketabgabe einführen, die sich an der Flugdauer orientiert. Innerhalb Europas sollen umgerechnet rund acht Euro fällig werden, nach Nordamerika etwa 32 Euro und nach Asien rund 52,30 Euro. Die Einnahmen sollen in die Dekarbonisierung der Luftfahrt fließen. Auch will die dänische Regierung mit den Erlösen kleinere Flughäfen fördern.