Der Hotspot Klagenfurts: Die Villa Lido am Wörthersee

Der Hotspot Klagenfurts: Die Villa Lido am Wörthersee

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Nach zahlreichen Aufenthalten und öfteren Vorbeispazierens an der Villa Lido habe ich mir heute erlaubt dieses Lokal zu testen. Es war ein angenehmer Donnerstag mit einer Temperatur von etwa 26 Grad – also die besten Voraussetzungen um einen Italiener auszuprobieren.

Die Speisekarte ist einfach online der ihrer Homepage www.villa-lido.at abzurufen. Sie variiert von italienischer und mediterraner bis hin zur europäischen Küche. In Bewertungen erhält das Lokal in Bereichen Küche und Einrichtung 4 und 4,5 von 5 Punkten. Ich persönlich habe das Lokal in den letzten 10 Jahren dreimal gesehen und finde kaum eine positive Entwicklung des Images. Es bleibt schön sauber, die Außenausstattung könnte einen frischen Wind erhalten. Das Innere des Lokals ist eher altmodisch, also bisschen in der Zeit eingeschlafen, jedoch sehr schön und elegant. Das Service und die Qualität erreichen nur 3,5 von 5 Punkten.

Zuerst wurde unsere Reservierung für einen Tisch am See verschlampt. Glücklicherweise war kaum was los, aber wenn das Gegenteil eingetreten wäre, müssten wir auf ein Freiwerden eines Tisches warten und das kann in Richtung des Wochenendes extrem lang dauern. Muss trotz Reservierung sowas in 2024 vorkommen? Die Kellnerin hat uns bei der Auswahl der Getränke durch ihre gestresste Körperhaltung beeilt und wies uns auf das Wespenproblem hin. Wenn dieses Problem schon in den Medien thematisiert wird, sollte so ein bekanntes Restaurant Vorsichtsmaßnahmen in diesem Zusammenhang für ihre Gäste treffen. Nach dem Servieren der Getränke sind sofort mehrere Wespen gekommen und ich musste als Kundin selber mir einen Bierdeckel holen um mein Glas zuzudecken. Schon so eine kleine Geste diese Bierdeckel beim servieren der Getränke mitzubringen damit Wespen nicht in die Weingläser eintauchen wäre wünschenswert und präventiv.

Auf der Karte befinden sich hauptsächlich italienische Speisen wie Pizza und Pasta. Aus der europäischen Kulinarik habe ich nur im Bereich der hausgemachten Mehlspeisen gefunden. Keines der Desserts war laktosefrei, weizenfrei oder vegan. In der heutigen Zeit ist es wichtig für Lokale sich an die steigenden Unverträglichkeiten und Allergien dem möglichen Gaste einzustellen. Sie hatten auch im Bereich der heißen Getränke keine laktosefreie alternativen. Sogar bei den kalten Getränken hatte das Lokal keinen selbstgemachten Sirup oder Hauslimonade. Genau mit solchen Kleinlichkeiten wie einem hausgemachten Sirup fühle ich mich als Kunden wohl aufgehoben und freue mich dieses Lokal zu besuchen. Nur acht von 19 Seiten hatten Speisen abgebildet.

Nur drei vegane Speisen

 Die Pizza Pane, das Pizzabrot und diverse Gemüsesalate als vegane Speisen vorzuhalten finde ich lächerlich im 21 Jahrhundert. Gerade in Kärnten ist der Zugang zu Süßwasserfischen einfach, aber die Speisekarte beinhaltete nur drei Fischspeisen. Die Reiselust der Menschen steigt wieder nach der Pandemie und aufgrund dessen sollten sich auch die Speisen und die Kreativität der Speisekarten weiterentwickeln. Liebe Gastro nur MUT etwas Neues, gewagtes auszuprobieren. Die Menschen sehnen sich nach neuen Geschmackserlebnissen. Die Saison-Speisekarte ist ein gute aber misslungener Versuch das Image des Lokals aufzupeppen.

Meine persönliche Erfahrung in diesem Bericht bezieht sich auf die Eierschwammerl-Suppe, welche wirklich hervorragend war. Sie verteilte im Gaumen ein gut abgeschmeckte Eierschwammerl-Käsenote mit extra servieren Croutons in einer Schüssel. Der Preis von 7,90 Euro war mehr als fair. Wiederrum war die Erfahrung mit der Eierschwammerl-Quinoa-Lachs-Avocado Bowl sehr ernüchtert. Ich habe noch nie in meinem Leben so ein schlecht abgeschmecktes Gericht zu mir genommen. Auf dem Lachs war nicht einmal ein Tropfen Zitrone, die Eierschwammerl waren nicht gewürzt, das Quinoa sehr trocken, das Pesto nicht auffindbar im Gericht, lediglich drei kleine Scheiben Avocado und die Menge vom Sauerrahm extrem sparsam. Ohne zwei Glässer 0,25 Wasser hätte ich die Speise nicht runterbringen können. Die Menge des Lachses war großzügig, wenn wir den Lachspreis am Markt uns vor die Augen führen. Ich schätze zirka 250 Gramm Lachs. Der Preis für dieses Gericht war 18,90 Euro. Persönlich würde ich von dieser Bowl in Villa Lido abraten. In einem asiatischen Restaurant oder typischen Bowl-Lokalen sind sie besser aufgehoben.

Mein letzter Versuch einer Hauptspeise war das gebratene Lachsforellenfilet mit einem Eierschwammerlrisotto. Das Aussehen der Speise überzeugte mich zuerst, denn die Forelle war wunderschön angebraten und das Risotto goldbraun mit gelben Schwammerl. Mit großem Bedauern stellte ich fest, dass der Fisch viel zu stark gesalzen wurde und der Versuch des Risottos diesen Fehler auszubaden, um diese Speise geschmacklich auszubalancieren misslungen.

Fazit: Für Getränke ja, Speisen eher nicht

Ich kann dieses Lokal wärmstens für einen Spritzer, Cocktail oder Wein in einem traumhaften Ambiente des grünen und klaren Wörtersees mit vielen Süßwasserfischen am Ufer empfehlen. Fischspeisen würde ich eher abraten. Das Service war unmotiviert, vergesslich und es ist mit einer langen Wartezeit zu rechnen. Ich könnte mir in der Zukunft vorstellen eine Pizza oder Pasta auszuprobieren. Sie bieten glutenfreie Optionen an, was sehr löblich ist. Ich hoffe jedoch, dass diese Gerichte dann wirklich nicht in Berührung mit weizenreichen Speisen kommen. Wenn ich nach dem Enthusiasmus unserer Kellnerin gehen würde, bin ich mir nicht sicher, ob die glutenfreien Richtlinien der Zubereitung der Speisen vielleicht auch bei den Köchen wiederzufinden sind.

Mein Fazit: Die Fischgerichte bitte vermeiden, die Pizza und Pasta bitte ausprobieren und posten wie sie so waren. Für ein nettes Getränk mit Freunden, Familie oder Kollegen ist dieses Lokal mit seinem atemberaubenden Ambiente auf alle Fälle zu empfehlen. Bitte nicht vergessen, euch eine Alternative einfallen zu lassen, falls sie eure Reservierung vergessen wird und viel Geduld und Zeit mitzubringen.

Carpie Diem und Namaste, ihr lieben Leser!

Eure Angelika Evergreen

Fische im Wörthersee (Foto: Angelika Evergreen).

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