Deutsche Flughäfen haben 73 Prozent des Vorkrisenniveaus erreicht

Flughafen Münster/Osnabrück (Foto: Rüdiger Wölk).
Flughafen Münster/Osnabrück (Foto: Rüdiger Wölk).

Deutsche Flughäfen haben 73 Prozent des Vorkrisenniveaus erreicht

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Die deutschen Verkehrsflughäfen haben im Juni 2022 rund 73 Prozent des Aufkommens, das man im Vergleichsmonat des Jahres 2019 hatte, erreicht. Gegenüber Juni 2022 hat sich die Nutzung der Airports um 213,6 Prozent gesteigert.

Rückgänge gab es im Frachtbereich: Deutschlandweit wurden 420.102 Tonnen umgeschlagen. Damit lag man um 6,5 Prozent unter dem Wert, den man im Juni 2021 erreicht hat, jedoch um 7,9 Prozent über dem Vorkrisenmonat.

Die Zahl der gewerblichen Flugbewegungen war mit 160.847 Starts und Landungen fast doppelt so hoch wie im Juni 2021 (+87,9%), gegenüber 2019 wurden mit -21,4% bereits wieder mehr als drei Viertel aller gewerblichen Flüge durchgeführt. Im Europa-Verkehr konnte das Aufkommen gegenüber 2021 verdreifacht werden. Die 12,64 Mio Passagiere bedeuten ein Plus von +205,6% gegenüber dem Vorjahr. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau von 2019 sind dies mehr als vier Fünftel der Reisenden (81,0%).

Die Interkont-Nachfrage wuchs zum Vorjahr um +285,0% auf über 2,66 Mio Passagiere. Im Vergleich zum Juni 2019 werden damit wieder mehr als zwei Drittel der Reisenden befördert (70,8%).Die Bedeutung des innerdeutschen Luftverkehrs nimmt weiter ab. Mit 1,93 Mio innerdeutschen Passagieren (+195,5% ggü 2021) fällt die Nachfrage wieder unter die 2 Mio-Marke und hat damit etwas mehr als die Hälfte des Vorkrisenaufkommens erreicht (52,1%).

Nachfrage im ersten Halbjahr 2022 deutlich höher als im Vorjahreszeitraum

Von Jänner bis Juni 2022 wurden an den deutschen Flughäfen mehr als 68,72 Mio. Passagiere (an+ab) gezählt. Mit +326,7% verzeichnen die Flughäfen ein intensives Wachstum zum Vorjahr. Zum Vorkrisenniveau in 2019 fehlen aber noch 42,3%.

8,35 Mio Passagiere flogen innerdeutsch (+264,3% zum Vorjahr, gegenüber Jan-Jun 2019 entspricht dies ein Verlust von -64,0%).  48,53 Mio Passagiere sind im Europa-Verkehr an den deutschen Flughäfen unterwegs (+342,3% zum Vorjahr, gegenüber Jan–Jun 2019 sind es -33,8%).  Die Interkont-Nachfrage (11,68 Mio Paxe) wächst mit +326,0% zum Vorjahr (gegenüber Jan-Jun 2019 sind es -43,1%).

In den ersten beiden Monaten des Jahres unterbindete die Omikronvariante noch viele Reiseanlässe mit dem Flugzeug. Seit März zeigt sich ein anderes Bild. Die hochdynamische Erholung in der Nachfrage spiegelt den hohen Nachholbedarf insbesondere nach touristischen Reisen wider. Der Wunsch nach Mobilität und Urlaubsreisen ist ungebrochen und lässt die Passagierzahlen hochschnellen. Über die Sommermonate und die Ferienzeit wird sich die Nachfrageentwicklung auf einem hohen Niveau bewegen.

Die Europaverkehre bilden den Wachstumsmotor der Verkehrsentwicklung. Die touristische und VFR-Nachfrage liegt auf einigen europäischen Destinationen bereits wieder auf Vorkrisenniveau oder sogar darüber. Der sukzessive Angebotsaufbau der interkontinentalen Verbindungen fördert die Aufkommensentwicklung. Davon profitiert auch das Feederaufkommen in die deutschen Hubs. Der noch immer zu großen Teilen nicht wieder aufgenommene Asienverkehr verhindert eine noch bessere Entwicklung in diesem Marktsegment. Der innerdeutsche Verkehr bleibt dagegen weiter hinter diesen Entwicklungen zurück.

Die Luftfrachtnachfrage war auch im Juni auf hohem Niveau, bleibt aber rückläufig. Mit 420.102 Tonnen wurden im Vergleich zum Vormonat Mai ca. 12.000 Tonnen Fracht weniger umgeschlagen. Gegenüber dem Juni 2021 ergibt sich eine Veränderungsrate von -6,5%. Der Russland-Ukraine-Krieg mit den Luftraumsperrungen über Russland für deutsche und EU-Carrier sowie die noch immer stark coronabedingt eingeschränkten wichtigen Frachtmärkte in Japan, Südkorea und China drücken das Gesamtergebnis nach unten. Die schwierige wirtschaftliche Gesamtsituation mit den großen Unsicherheiten strapaziert die globalen Lieferketten.

Die Einladungen sinken um -6,6% auf 216.315t (gegenüber 2019 +9,1%). Auch die Ausladungen verringern sich um -6,5% auf 203.752t (gegenüber 2019 +6,6%). In der kumulierten Betrachtung des Jahres 2022 entwickelte sich das Cargoaufkommen mit -3,2% auf 2.560.245 Tonnen – zum Vorkrisenniveau 2019 bedeuten dies aber +7,1% und zusätzliche knapp 180.000t.

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