Die Flugzeuge der deutschen Bundesregierung haben seit November 2020 allein auf der Strecke zwischen Köln/Bonn und Berlin 431 Flüge absolviert. Davon handelte es sich in 80 Prozent der Fälle um Positionierungsflüge, also ohne Passagiere an Bord.
Aus einer parlamentarischen Anfrage der Linkspartei an das Verteidigungsministerium geht hervor, dass von den 431 Flugbewegungen stolze 336 Stück reine Ferryflüge waren. Weiters ist zu lesen, dass man diese nach Möglichkeit zu Ausbildungszwecken genutzt habe, jedoch vertieft man diese Aussage nicht weiter.
In Deutschland stehen Kurzstreckenflüge immer wieder im Kreuzfeuer der Kritik. Mitten in der Coronakrise wurde die Luftverkehrssteuer geändert, so dass innerdeutsche und europäische Kurzstreckenflüge stärker besteuert werden. Nicht zuletzt aufgrund politischem Druck stellte Lufthansa die Strecke Nürnberg-München auf eine Busverbindung um.
Hintergrund der vielen Bewegungen der Flugbereitschaft der Bundeswehr auf der Strecke Köln/Bonn-Berlin ist, dass Deutschland sowohl in Berlin als auch in Bonn Ministerien unterhält. Für normale Mitarbeiter gibt es den so genannten „Beamtenshuttle“. Früher wurde dieser offiziell ausgeschrieben, jedoch greift man mittlerweile auf das normale Linienangebot zurück. Für die Airlines sind die vielen Reisen von Beamten zwischen den beiden Regierungssitzen eine beachtliche Einnahmequelle.