Airbus A320 (Foto: Edelweiss).
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Edelweiss und Swiss erleichtern den Weg ins Cockpit: Neue Finanzierungsmodelle für die Pilotenausbildung

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Für viele junge Menschen ist der Beruf des Piloten ein Lebenstraum. Doch bislang stellten die hohen Ausbildungskosten für zahlreiche Interessenten eine nahezu unüberwindbare Hürde dar. Nun haben die Schweizer Fluggesellschaften Edelweiss und Swiss International Air Lines (Swiss) neue Modelle zur Finanzierung der Pilotenausbildung vorgestellt, die es angehenden Pilotinnen und Piloten ermöglichen sollen, ihre Ausbildung ohne große finanzielle Vorleistungen zu beginnen.

Ab Juni 2025 übernimmt Edelweiss für Schweizer Staatsangehörige die gesamten Ausbildungskosten durch ein zinsgünstiges Darlehen, während für Bürgerinnen und Bürger der EU- und EFTA-Staaten der Eigenanteil erheblich gesenkt wird. Parallel dazu hat Swiss angekündigt, künftig ebenfalls den Eigenkapitalanteil der Ausbildungskosten in voller Höhe als Darlehen zu übernehmen. Mit diesen Maßnahmen setzen die Airlines ein starkes Zeichen für die Nachwuchsförderung im Cockpit.

Edelweiss übernimmt Kosten für Schweizer Staatsangehörige

Bisher mussten angehende Pilotinnen und Piloten bei Edelweiss einen erheblichen Eigenanteil zur Finanzierung ihrer Ausbildung leisten. Ab Juni 2025 wird dies für Schweizer Staatsangehörige nicht mehr erforderlich sein. Edelweiss stellt jedem Bewerber eine Darlehenssumme von 80.000 Schweizer Franken zur Verfügung, wodurch sämtliche Ausbildungskosten gedeckt werden. Die Tilgung erfolgt erst nach erfolgreichem Abschluss und Anstellung als Pilotin oder Pilot bei Edelweiss – in Raten und mit einer minimalen Verzinsung.

Für Bewerber aus EU- und EFTA-Staaten bleibt ein Eigenanteil von 24.000 Schweizer Franken bestehen. Der Grund hierfür liegt in der geringeren staatlichen Subventionierung dieser Bewerbergruppen im Vergleich zu Schweizer Bürgern.

Mit dieser Maßnahme reagiert Edelweiss auf den steigenden Bedarf an Pilotinnen und Piloten und schafft gleichzeitig eine bessere Ausgangslage für talentierte Nachwuchskräfte, die bislang aus finanziellen Gründen auf eine Ausbildung verzichten mussten.

Swiss folgt mit eigenem Finanzierungsmodell

Auch Swiss hat ein neues Finanzierungsmodell vorgestellt, das ab Juni 2025 in Kraft tritt. Die Airline, die jährlich rund 110 neue Pilotinnen und Piloten benötigt, wird künftig den gesamten Eigenkapitalanteil der Ausbildungskosten in Form eines Darlehens übernehmen.

Bislang mussten die angehenden Swiss-Pilotinnen und -Piloten trotz staatlicher Unterstützung und einem Darlehen des Unternehmens selbst einen erheblichen Teil der Ausbildungskosten aufbringen. Dieser Eigenanteil entfällt nun vollständig.

„Mit dieser Investition beseitigen wir eine große finanzielle Hürde und öffnen den Weg ins Cockpit für noch mehr Talente“, erklärte Oliver Buchhofer, Chief Operating Officer von Swiss. Er betonte, daß es künftig nicht mehr vom finanziellen Hintergrund abhängen solle, ob jemand den Beruf des Piloten ergreifen kann.

Auch bei Swiss erfolgt die Rückzahlung des gewährten Darlehens in Raten nach erfolgreicher Anstellung. Die Verzinsung orientiert sich an den Vorgaben der Eidgenössischen Steuerverwaltung.

Steigender Pilotenbedarf als Hintergrund der Maßnahmen

Die Maßnahmen von Edelweiss und Swiss stehen vor dem Hintergrund eines wachsenden Bedarfs an Pilotinnen und Piloten in der Luftfahrtbranche. Die Zahl der aktiven Berufspiloten in Europa war in den vergangenen Jahren starken Schwankungen unterworfen. Während die Corona-Pandemie zu massiven Stellenstreichungen führte, sehen sich die Airlines nun mit einer wachsenden Nachfrage nach qualifiziertem Personal konfrontiert.

Swiss allein benötigt jährlich rund 110 neue Pilotinnen und Piloten, um den Betrieb langfristig sicherzustellen. Auch Edelweiss hat steigenden Bedarf an fliegendem Personal, insbesondere im Bereich der Ferienflugreisen. Die neuen Finanzierungsmodelle sollen dazu beitragen, den Personalnachwuchs systematisch aufzubauen und langfristig zu sichern.

Gleiche Chancen für alle – ein neues Kapitel in der Pilotenausbildung

Mit den nun eingeführten Darlehensmodellen schaffen Edelweiss und Swiss neue Möglichkeiten für angehende Pilotinnen und Piloten, unabhängig von ihrer finanziellen Situation eine Ausbildung zu beginnen. Dies könnte langfristig nicht nur die Attraktivität des Pilotenberufs erhöhen, sondern auch dazu beitragen, eine vielfältigere und breitere Bewerberbasis zu erreichen.

Während es in der Vergangenheit oft eine Frage des finanziellen Hintergrunds war, ob sich jemand die Ausbildung leisten konnte, soll ab 2025 einzig und allein das fliegerische Talent entscheidend sein.

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