Polens Staatscarrier Lot beabsichtigt ihre Regionalflotte zu erneuern. Momentan besteht diese überwiegend aus Maschinen des Herstellers Embraer. Dass dies auch in Zukunft so bleibt, ist nicht in trockenen Tüchern, denn man verhandelt auch mit dem Airbus-Konzern.
Beide Flugzeugbauer buhlen um eine Order, die aus voraussichtlich 84 Exemplaren bestehen sollen. Im Rennen sind die E2-Reihe von Embraer sowie die A220-Familie von Airbus Canada. Regierungsangaben nach sollen in Kürze die beiden Hersteller zur Abgabe von Angeboten eingeladen werden. Derzeit ist es noch völlig offen welcher der beiden Anbieter die besseren Karten hat.
Für Embraer spricht, dass Lot bereits 43 Einheiten dieses Herstellers betreibt. Es handelt sich um die E1-Serie, denn den Nachfolger E2 hat man noch nicht in der Flotte. Für Airbus wäre es aber auch aus einem anderen Grund durchaus von Prestige die Order zu gewinnen, denn Lot gilt als treuer Boeing-Kunde. Mit dem A220 hat man ein Modell, das man für passender hält als die Flugzeuge der brasilianischen Konkurrenz.
Bei Lot dürfte es aber nicht nur um solche Dinge gehen, sondern auch darum wer schneller liefern kann. Immerhin will das Unternehmen bis zum Jahr 2030 stark wachsen und sowohl bei Airbus als auch bei Embraer sind bestimmte Lieferslots nur schwer verfügbar, weil von anderen Kunden bereits ausgebucht. Allerdings besteht auch die Möglichkeit, dass sich Lot bei Leasinggeber bedienen könnte. Es ist branchenbekannt, dass Lessoren gerne „auf Vorrat“ bestellen, um genau dann, wenn die Nachfrage hoch ist, kurzfristig an Kunden liefern zu können. Das hat aber seinen Preis, denn solche Verträge können, müssen aber nicht, recht teuer sein.