Safety Card Eurowings (Foto: Robert Spohr).
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Eurowings kehrt Elon Musks „X“ den Rücken

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Die deutsche Fluggesellschaft Eurowings, ein Tochterunternehmen der Lufthansa Group, hat am 27. Dezember 2024 ihren offiziellen Account auf der Plattform X, vormals Twitter, deaktiviert. Dieser Schritt überrascht, da der Account über 90.000 Follower zählte und die Plattform bisher ein wichtiger Kanal für Kundenkommunikation war.

In einer letzten Mitteilung erklärte Eurowings, man habe sich entschlossen, das Konto zu schließen und werde künftig nicht mehr auf Erwähnungen, Kommentare oder private Nachrichten reagieren. Gleichzeitig wurden die Nutzer darauf hingewiesen, dass die Fluggesellschaft auf anderen sozialen Medien wie Instagram, TikTok, Facebook und LinkedIn weiterhin erreichbar sei. Mit über einer Million Followern auf Facebook, 700.000 auf TikTok, 399.000 auf Instagram und 105.000 auf LinkedIn ist die Präsenz auf diesen Plattformen deutlich größer.

Kontext und mögliche Hintergründe

Die Entscheidung, das Konto zu deaktivieren, fällt in eine Zeit zunehmender Kontroversen um die Plattform X und deren Eigentümer Elon Musk. Wenige Tage vor der Ankündigung von Eurowings hatte Musk öffentlich die deutsche Partei Alternative für Deutschland (AfD) unterstützt. Mit der Aussage, dass „nur die AfD Deutschland retten kann“, sorgte Musk für erhebliche Diskussionen und Kritik in der deutschen Öffentlichkeit. Viele sahen in seinen Äußerungen eine unzulässige Einflussnahme auf die politische Landschaft Deutschlands.

Ob die Schließung des Eurowings-Accounts direkt mit diesen Entwicklungen zusammenhängt, bleibt unklar. Eurowings selbst hat keine spezifischen Gründe genannt. Es ist jedoch bemerkenswert, dass Eurowings nicht die einzige Fluggesellschaft innerhalb der Lufthansa Group ist, die ihre Präsenz auf X beendet hat. Bereits am 31. Oktober 2024 hatte Austrian Airlines, eine weitere Tochtergesellschaft, mitgeteilt, ihren X-Account mit über 117.000 Followern zu schließen. Brussels Airlines, ebenfalls Teil der Lufthansa Group, ist auf der Plattform seit September 2024 inaktiv, ohne den Account formal aufzugeben.

Strategische Neuorientierung?

Die Lufthansa Group scheint ihre Social-Media-Strategien generell zu überdenken. Während einige Tochtergesellschaften wie Eurowings und Austrian Airlines ihre Konten auf X deaktivieren, bleiben Lufthansa und Swiss International Air Lines (SWISS) weiterhin aktiv. Mit 540.000 bzw. 306.000 Followern verfügen diese Marken über die größte Anhängerschaft innerhalb der Gruppe.

Es stellt sich die Frage, ob die Entscheidung von Eurowings und Austrian Airlines als Teil einer umfassenderen Neuausrichtung betrachtet werden kann. Möglicherweise ist die Effektivität der Plattform X in der Kundenkommunikation für diese Fluggesellschaften geringer geworden. Gleichzeitig könnten auch externe Faktoren, wie die politische Positionierung des Plattformbetreibers, bei der Entscheidungsfindung eine Rolle gespielt haben.

Die Bedeutung sozialer Medien für Fluggesellschaften

Soziale Medien sind für Fluggesellschaften ein zentraler Bestandteil ihrer Kommunikationsstrategie. Neben der Vermarktung von Dienstleistungen ermöglichen sie den direkten Dialog mit Kunden, insbesondere in Krisensituationen oder bei der Bearbeitung von Beschwerden. Unterschiedliche Fluggesellschaften verfolgen dabei unterschiedliche Ansätze. Während Ryanair für seine provokative und humorvolle Social-Media-Strategie bekannt ist, setzt Eurowings auf eine weniger provokative, aber dennoch engagierte Ansprache.

Die Entwicklungen bei Eurowings und anderen Fluggesellschaften werfen die Frage auf, wie sich die Social-Media-Landschaft für Unternehmen in Zukunft verändern wird. Ob der Rückzug von X ein Zeichen für eine breitere Bewegung ist oder lediglich eine isolierte strategische Entscheidung darstellt, bleibt abzuwarten.

Die Abkehr von X durch Eurowings und Austrian Airlines markiert möglicherweise den Beginn eines Trends innerhalb der Lufthansa Group. In einer Zeit, in der Plattformen nicht nur Kommunikationsmittel, sondern auch politisch aufgeladene Räume sind, könnte die Wahl der Social-Media-Kanäle für Unternehmen zunehmend eine Frage der Werte und der strategischen Ausrichtung werden.

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1 Comment

  • Herbert , 29. Dezember 2024 @ 17:27

    Lobenswerter Schritt, der längst überfällig war !!!

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