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Extreme Standortkosten bremsen den Luftverkehr in Deutschland

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Die Luftfahrtbranche in Deutschland steht vor einer ernsthaften Herausforderung: Die stark gestiegenen Standortkosten machen das Fliegen für Passagiere und Frachtunternehmen zunehmend unerschwinglich.

Laut einer aktuellen Analyse des Board of Airline Representatives in Germany (BARIG) droht Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern im Luftverkehr zurückzufallen. Die dramatische Kostensteigerung ist vor allem auf hohe staatliche Gebühren zurückzuführen, die seit der Pandemie in die Höhe geschossen sind. Vor diesem Hintergrund fordern Verbände und Experten eine grundlegende politische Kehrtwende, um die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Luftverkehrsstandorts zu sichern und die Mobilität der Bürger sowie den Warenhandel zu fördern.

Anstieg der Standortkosten: Ein Blick auf die Zahlen

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Die Standortkosten an deutschen Verkehrsflughäfen haben sich zwischen 2019 und 2024 in einigen Fällen um bis zu 97 Prozent erhöht. Ein Beispiel ist der Airbus A320, dessen Standortkosten in diesem Zeitraum fast doppelt so hoch geworden sind. Laut dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) stellen diese Kosten einen massiven Wettbewerbsnachteil dar und gefährden die Erholung der Branche.

Die Belastungen, die auf die Luftfahrtbranche einwirken, sind vielfältig. Wesentliche Kostentreiber sind die Luftverkehrssteuer, Gebühren für Luftsicherheit und Flugsicherung sowie die geplanten Quoten für nachhaltigen Flugkraftstoff (SAF). Besonders die Erhöhung der Luftverkehrssteuer um 24 Prozent im Frühjahr 2024 sowie die bevorstehenden Gebührensteigerungen für Luftsicherheit um bis zu 50 Prozent ab 2025 haben in der Branche für Besorgnis gesorgt. Auch die Gebühren der Deutschen Flugsicherung sind seit 2019 um beeindruckende 118 Prozent gestiegen, was die Kosten für Fluggesellschaften und Passagiere weiter in die Höhe treibt.

Im europäischen Vergleich: Deutschland als Schlusslicht

Die hohen Standortkosten machen Deutschland zu einem der teuersten Luftverkehrsstandorte in Europa. Eine aktuelle Analyse zeigt, dass die Kosten in Deutschland bis zu 18-mal höher sein können als in anderen europäischen Ländern. Dies führt dazu, dass Fluggesellschaften und Frachtunternehmen zunehmend alternative Flughäfen in Nachbarländern wählen, um Kosten zu sparen. Der Verlust an Konnektivität und die Einschränkung des Streckennetzes sind die unmittelbaren Folgen.

Die Auswirkungen sind erheblich: Während die Luftfahrt in vielen europäischen Ländern bereits wieder auf dem Vor-Corona-Niveau ist, dümpelt Deutschland hinterher und erreicht nur 83 Prozent des Kapazitätsangebots von 2019. Diese Situation gefährdet nicht nur die Mobilität der Bürger, sondern wirkt sich auch negativ auf den internationalen Handel und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft aus.

Die dringende Notwendigkeit politischer Maßnahmen

Angesichts dieser alarmierenden Entwicklungen fordern BARIG und der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) eine schnelle und nachhaltige Entlastung der Luftfahrtbranche durch die Politik. „Die Bundes- und Landespolitik sind dringend aufgefordert, finanzielle Entlastungen zu schaffen – im Interesse der Wirtschaft und der Bürger“, so Michael Hoppe, Chairman des BARIG. In vielen europäischen Ländern hat man bereits erkannt, dass der Luftverkehr ein bedeutender Wirtschaftsmotor ist, der gefördert werden muss.

Die Verlagerung von Verkehren ins europäische Ausland und die sinkende Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Luftverkehrsstandorts haben auch direkte Auswirkungen auf die Bürger. Geschäftsreisen werden komplizierter und teurer, und die allgemeine Mobilität leidet. Zudem können Unternehmen nicht mehr so einfach auf die globalen Märkte zugreifen, was die wirtschaftliche Erholung Deutschlands gefährdet.

Die Branche steht bereit für Veränderungen

Die Luftfahrtbranche in Deutschland steht an einem kritischen Punkt. Die enormen Kostensteigerungen stellen nicht nur eine Bedrohung für die Unternehmen dar, sondern schränken auch die Mobilität der Bürger und den Warenverkehr erheblich ein. Der Handlungsbedarf ist offensichtlich. Die Politik muss schnell und konsequent handeln, um die Rahmenbedingungen zu verbessern und die Standortkosten zu senken. „Wir sind bereit, mit den zuständigen Stellen Gespräche zu führen und Lösungen zu finden“, erklärt Hoppe.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Luftfahrt in Deutschland nicht nur ein Transportmittel ist, sondern auch ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaft. Ein aktives Handeln der Politik könnte nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der Branche wiederherstellen, sondern auch den Bürgern die Mobilität bieten, die sie verdienen. Die Zeit zum Handeln ist jetzt.

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