Eigentlich ist die Hauptaufgabe der Feuerwehren an Verkehrsflughäfen, dass im Falle des Falles Brände gelöscht werden. In Düsseldorf mussten die Feuerwehrmänner und -frauen aber beim Gepäcksortieren helfen, weil das sprichwörtliche „totale Chaos“ ausgebrochen ist.
Nicht nur, dass abfliegende Passagiere am Düsseldorfer Airport seit einigen Tagen enorm lange Warteschlangen an den Check-in-Schaltern sowie vor der Sicherheitskontrolle bewältigen müssen, traf es nun auch ankommende Reisende. Viele haben ihre Koffer nicht ausgeliefert bekommen, denn bereits seit Freitag kommt es immer wieder zu Ausfällen der Gepäckförderanlage.
Offiziellen Angaben nach soll es sich um ein Computerproblem handeln. Es blieben allein am Freitag und Samstag rund 1.000 Gepäckstücke liegen, so dass hunderte ankommende Passagiere ohne ihre Habseligkeiten den Airport verlassen mussten. Da man nicht mehr wusste wohin mit den ganzen Koffern wurden diese einfach neben den Gepäckbändern aufgeschlichtet.
Es entstand also ein riesiger „Gepäckberg“, der abgearbeitet werden musste. Weil Düsseldorf ohnehin unter akutem Personalmangel leidet, zog man die Feuerwehr zur Mithilfe heran. Zusätzlich sollen auch Mitarbeiter aus der Flughafenverwaltung mitangepackt haben. Der Airport betont, dass die Sicherheit zu jedem Zeitpunkt gewährleistet war.
Wenig überraschend sieht die Gewerkschaft Verdi in diesem ungewöhnlichen Feuerwehreinsatz einen neuen Tiefpunkt. Ein Arbeitnehmervertreter sagte unter anderem, dass dem Flughafen Düsseldorf wegen dem Debakel rund um den NRW-Ferienbeginn ein schwerer Imageschaden entstanden ist. Die Betriebsräte und Verdi hätten wiederholt den Flughafen, die Airlines, die Politik und die Arbeitgeber vor dem akuten Personalmangel und dem bevorstehenden Chaos gewarnt. Es wäre nur beschwichtigt worden, so dass die Passagiere quasi in ein „Chaos mit Ansage geflogen sind“.