Das Insolvenzverfahren der ehemaligen Regionalfluggesellschaft Flybe ist nun abgeschlossen. Insgesamt 935.460 Gläubiger bleiben auf offenen Forderungen in der Höhe von 684 Millionen Pfund-Sterling sitzen. Die Auflösung des Unternehmens wurde per 18. März 2024 gerichtlich angeordnet und ist mittlerweile im Firmenbuch nachvollziehbar.
Das Verfahren hat die „alte Flybe“, die in dieser Form im Jahr 2002 gegründet wurde, betroffen. Der Nachfolger (aka „neue Flybe“) ist zwischenzeitlich ebenfalls pleite, jedoch ist deren Konkursverfahren noch nicht abgeschlossen. Die „alte Flybe“ musste am 4. März 2020, also während dem Beginn der Corona-Pandemie, den Flugbetrieb einstellen und Konkurs anmelden.
Ein Konsortium kaufte einige Assets aus der Masse heraus und brachte eine „neue Flybe“ an den Start. Bereits vor dem Erstflug gab es zahlreiche Probleme, die gelöst werden mussten. Letztlich war dem Nachfolger kein langes Leben beschert, denn am 28. Jänner 2023 musste Konkurs angemeldet werden. Der „Erstflug“ wurde am 13. April 2022 durchgeführt – die „neue Flybe“ hat somit weniger als ein Jahr durchgehalten.
Laut Mitteilung des Gerichts entfällt die überwiegende Mehrheit der Forderungen, die im Konkursverfahren nicht bedient werden konnten, auf unbesicherte Forderungen. Zu diesen zählen auch Passagiere mit wertlos gewordenen Flugtickets. Gläubiger mit besicherten Forderungen haben zumindest einen kleinen Teil ihrer Ansprüche im Rahmen von Quoten ausbezahlt bekommen. Da das Unternehmen nun offiziell aufgelöst wurde und das Konkursverfahren abgeschlossen ist, wird es zu keiner weiteren Verteilung kommen. Das bedeutet, dass insgesamt 935.460 Forderungen im Wert von 684 Pfund-Sterling nicht mehr bedient werden. Die Gläubiger dieser gehen daher komplett leer aus.
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