Flughafen St. Petersburg-Pulkovo (Foto: Anton Bannikov).
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Fraport AG beendet Engagement in Russland: Verkauf der Beteiligung am Flughafen Pulkovo

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Die Fraport AG, eines der führenden Unternehmen im internationalen Flughafenmanagement, steht kurz vor dem Abschluss des Verkaufs ihrer Beteiligung am Flughafen Pulkovo (LED) in St. Petersburg. Nach über 14 Jahren endet damit das Engagement des Frankfurter Unternehmens in Russland. Die Unterzeichnung eines Anteilskauf- und -übertragungsvertrages sowie die Eintragung des Eigentümerwechsels im russischen Handelsregister markieren den Schlusspunkt dieser Ära.

Die Beteiligung von Fraport begann 2010 mit einer Konzession für den Betrieb und die Entwicklung des Flughafens Pulkovo. Dieser Vertrag, der eine Laufzeit von 30 Jahren umfasst, war ein wichtiger Schritt zur Internationalisierung des Unternehmens und Teil einer strategischen Expansion in aufstrebende Märkte. Doch die geopolitischen Entwicklungen der letzten Jahre und insbesondere der Krieg Russlands gegen die Ukraine führten zu einer drastischen Neubewertung des russischen Geschäfts.

Nach dem Beginn des Krieges 2022 stellte Fraport sämtliche operative Tätigkeiten in St. Petersburg ein und schrieb das Engagement im zweiten Quartal 2022 vollständig ab. Dennoch dauerte die Suche nach einem Käufer länger als erhofft. Vorstandsvorsitzender Dr. Stefan Schulte erklärte: „Unser Ziel war es immer, eine Lösung zu finden, die im besten Interesse unserer Aktionäre ist. Dies ist uns mit dem Verkauf gelungen.“

Der Käufer und finanzielle Aspekte der Transaktion

Fraport veräußert seinen Anteil von 25 Prozent an der VVSS Holding LLC, der Betreibergesellschaft des Flughafens Pulkovo, an Orbit Aviation LLC. Dieser Investor aus dem Nahen Osten wurde im Rahmen eines strukturierten Transaktionsprozesses ausgewählt. Alle erforderlichen Genehmigungen wurden erfolgreich eingeholt.

Die Transaktion wird voraussichtlich einen positiven Effekt im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich auf die Nettofinanzverschuldung von Fraport haben. Dieser Erlös bietet dem Unternehmen die Möglichkeit, seine finanzielle Stabilität weiter zu stärken und sich auf globale Wachstumsprojekte zu konzentrieren.

Strategische Neuausrichtung

Mit dem Abschluss dieser Transaktion setzt Fraport ein klares Zeichen für seine strategische Neuausrichtung. Der Konzern konzentriert sich künftig stärker auf den Ausbau seiner globalen Aktivitäten, darunter Investitionen in Flughäfen in Griechenland, Brasilien und Indien. Diese Projekte sollen das internationale Portfolio diversifizieren und das Unternehmen auf eine breitere Basis stellen.

Der Flughafen Pulkovo, der als viertgrößter Flughafen Russlands eine Schlüsselrolle in der Luftfahrt des Landes spielte, war für Fraport ein bedeutendes Projekt. Doch die politischen Rahmenbedingungen machten eine Fortführung der Beteiligung unhaltbar.

Die Entscheidung, sich aus Russland zurückzuziehen, zeigt die Fähigkeit von Fraport, flexibel auf geopolitische und wirtschaftliche Herausforderungen zu reagieren. Gleichzeitig sendet der Konzern ein Signal an den Markt, daß er sich auf stabile und zukunftsträchtige Märkte fokussieren wird.

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