Die italienische Ego Airways ist schon länger nicht mehr in der Luft und die Zukunft der jungen Fluggesellschaft ist völlig unklar. German Airways, von der man im Rahmen einer Drylease-Vereinbarung einen Embraer 190 ohne Crew geleast hatte, hat das Flugzeug zurückgeholt.
Das deutsche Luftfahrtunternehmen, das aus WDL hervorgegangen ist, teilte mit: “Nachdem es mehrere Monate unterschiedliche Auffassungen über die Auslegung des Vertrages gegeben hatte, wurde das Flugzeug nun an German Airways zurück gegeben.”
In Italien kursieren schon seit einigen Wochen Gerüchte, dass sich Ego Airways gleich zum Start verhoben und verkalkuliert haben könnte. Ob dieser Anbieter jemals wieder wachsen wird, ist völlig unklar. Auf das Fluggerät der Zeitfracht-Tochter muss man jedenfalls verzichten: “German Airways hat die Zusammenarbeit mit der italienischen Startup-Airline Ego Airways mit sofortiger Wirkung beendet. Die Kölner Airline hatte der italienischen Fluggesellschaft seit Ende Oktober vergangenen Jahres ein Flugzeug vom Typ Embraer E190 ohne Crews überlassen (Dry Lease). Damit hatte diese versucht, ein Streckennetz von ihrer Basis in Mailand aus aufbauen und kleinere italienische Airports wie Venedig, Verona, Pisa, Florenz oder Pescara anzufliegen”. Der als I-EGOA registrierte Embraer 190 wurde nach Deutschland ausgeflogen und wird in Kürze wieder auf German Airways in Deutschland eingetragen sein. Personal hat man bereits vor ein paar Tagen für diese Maschine gesucht.
Ärger auch mit Ticketverkäufer Green Airlines
Es ist nicht das erste Mal im Jahr 2021, dass sich German Airways mit einem Start-up-Unternehmen die Finger verbrannt hat. In Deutschland flog man kurzzeitig mit Embraer 190 für den Ticketverkäufer Green Airlines, zog jedoch das Flugzeug aufgrund von Zahlungsanständen wieder ab. Dennoch pocht man auf finanzielle Erfüllung des Vertrags und klagt den Ticketverkäufer wegen eines Millionen-Euro-Betrages.
Für Ego Airways hat man keine ACMI- oder Charterdienstleistungen erbracht, sondern den Embraer 190 ohne Besatzung vermietet. Das Flugzeug war auf dem AOC des italienischen Anbieters registriert und wurde von diesem betrieben. Es ist in der Luftfahrt ein übliches Vorgehen, dass sich Airlines gegenseitig Flugzeuge nicht nur “wet” (mit Crew), sondern auch “dry” (ohne Crew) vermieten. Bei der mittlerweile beendeten Tätigkeit für den Ticketverkäufer Green Airlines handelte es sich um Charterflüge.
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