Gespräche: Tui braucht womöglich noch mehr Staatshilfe

Zentrale der Tui AG in Hannover (Foto: Tui Group).
Zentrale der Tui AG in Hannover (Foto: Tui Group).

Gespräche: Tui braucht womöglich noch mehr Staatshilfe

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Der Reisekonzern Tui hat bereits rund drei Milliarden Euro an Staatshilfen erhalten und soll sich nun in Verhandlungen über weitere zwei Milliarden Euro befinden. Die Gespräche stehen laut Reuters noch am Anfang. Weder Tui noch das deutsche Bundeswirtschaftsministerium wollten sich zu dem Bericht äußern.

Ein formaler Antrag wurde bislang nicht eingereicht, jedoch soll die Tui Group ein Finanzloch zwischen 1,5 und 1,8 Milliarden Euro haben. Dies berichtet Reuters unter Berufung auf Insiderinformationen. Im Gespräch ist eine Option, dass der deutsche Staat mit Eigenkapital einsteigen könnte, denn bislang wurden staatlich besicherte Kredite gewährt, jedoch sind die jährlichen Zinsen auf lange Sicht regelrecht erdrückend für die Tui Group.

Der Reisekonzern erhielt im Frühjahr ein Darlehen in der Höhe von 1,8 Milliarden Euro. Erst vor wenigen Wochen wurde ein weiterer KfW-Kredit von 1,2 Milliarden Euro bewilligt. Weiters zeichnete die Bundesrepublik Deutschland über den Wirtschaftsstabilisierungsfonds eine Wandelanleihe in der Höhe von 150 Millionen Euro. 

Die zweite Corona-Welle und damit verbundene Reiseeinschränkungen dürften die Situation bei Tui nochmals verschärft haben. Konzernchef Fritz Joussen deutete Ende September 2020 an, dass kurz- oder mittelfristig eine Kapitalerhöhung notwendig werden könnten. Auch wurde die Veräußerung von Tochtergesellschaften oder aber konzerninterne Fusionen nicht ausgeschlossen. Konkreter wurde der Manager aber nicht.

Der Reiseveranstalter hofft darauf, dass sich im kommenden Jahr – auch mit der Verfügbarkeit eines Impfstoffs und dem Einsatz von Antigen-Schnelltests – die Nachfrage stabilisieren könnte. Derzeit ist ein Angebot geplant, das in etwa 80 Prozent des Niveaus des Jahres 2019 entspricht. Tui lässt allerdings eventuelle Nachjustierungen offen, denn das Buchungsverhalten der Kunden im Zeitraum von Jänner bis März 2021 wird genau beobachtet. Bleibt dieses weit hinter den Erwartungen zurück, so ist mit der Rücknahme von Kapazitäten zu rechnen. Eine Rückkehr zur Normalität sieht der größte Reiseveranstalter Deutschlands frühestens im Jahr 2022.

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