Es ist Montag der 13. Februar 2023 als im Terminal 7 des New Yorker Flughafens JFK – Stehtische, Condor Roll-Ups und verschiedenfarbige Luftballons den Check-In Bereich sowie die Gate Area, des Gates 4 schmücken. Bei strahlend blauem Himmel und 11 Grad Außentemperatur, landete um 14:45 Ortszeit erstmals der gold-weiß gestreifte Airbus A330-900neo der Condor.
Während in den letzten Wochen auf der Strecke Frankfurt – New York JFK vorrangig eine Mischung aus SmartLynx und Wamos Air A330 eingesetzt worden war, landete bereits am Vortag (12.02) mit der D-AIYA ein Condor „eigener“ A330, allerdings ein A330-200, welcher ehemals in Diensten der Etihad Airways stand und welchen wir bei Aviation.Direct bereits im April auf einem Flug von Palma de Mallorca aus, in der Business Class getestet hatten.
Professionell vorbereitet hatte man im Hause Condor an diesem Tag offensichtlich nichts dem Zufall überlassen. Im renovierten Terminal 7 in welchem auch die Codeshare Flüge des Condor Partners Alaska Airlines ab JFK starten und landen, sowie sich die „Alaska Airlines Lounge“ befindet waren bereits die Check-In Schalter im neuen Corporate Design und mit „Welcome A330neo“ Items ausgestattet worden.
Nach dem reibungslosen Check-In erfolgte ein kurzer Dämpfer. Auch wenn auf der Bordkarte sowie auf der Homepage die Nutzung der „Fast Lane“ ausgewiesen worden war, lächelte die Mitarbeiterin der Zugangskontrolle zur Security bloß „sorry, we don’t have a fast lane“, und so ging es in die reguläre Schlange, welche mich mit einer voraussichtlichen Wartezeit von „weniger als 35 Minuten“ – willkommen hieß.
Nachdem auch diese Hürde genommen war, tauchte erstmals das gold-weiß gestreifte Heck des brandneuen Fliegers auf. Nachdem zunächst amerikanische Presse- / Medien- und Reisebürovertreter die Möglichkeit hatten, den A330neo zu betreten startete leicht verspätet um 16:05 das Boarding für den Rückflug von „Manhattan nach Mainhattan“.
Um es gleich vorweg zu nehmen – Chapeau liebe Condor! Als ich um 16:10 New Yorker Ortszeit erstmals eure „D-ANRH“ betreten hatte, war ich direkt „Schockverliebt“ (Neu-Deutsch nennt man das heutzutage angeblich so). Das Interieur welches in dunkelblau mit sandfarbenen Akzenten in der Economy und Premium Economy daherkommt und in dunkelblau und mahagoni in der Business Class wirkt stil- und geschmackvoll.
Es ist inzwischen 16:46 (22:46 dt. Zeit) als Condor Kapitän Paul Reit die insgesamt gut 200 Fluggäste an Bord des erst 4 Wochen „jungen“ Flottenzuganges der Kelsterbacher begrüßt. Gemeinsam mit 27 anderen Gästen, hatte ich mich für einen Sitz in der Premium Economy Class entschieden, welche Platz für maximal 64 Gäste bietet. Insgesamt rund 100 Sitze sollten auf unserem heutigen Flug allerdings am Ende unbesetzt bleiben.
Die Flugzeit auf diesem knapp 6200km langen „red-eye-Flight“ zum Rhein-Main Airport nach Frankfurt wurde mit 6 Stunden und 45 berechnet, wodurch sich immerhin 35 Minuten Verspätung wieder ausgleichen ließen. Als wir allerdings am heutigen Morgen um 6:12 deutschen Boden in Form der Start- und Landebahn 07R in Frankfurt erreichen, steht immernoch eine gute halbe Stunde Verspätung auf dem Zettel.
Der Flug
Die Premium Economy Class besteht aus den ersten 8 Reihen nach der 2er Tür (64 Sitze) in einer 2-4-2 Konfiguration und die verstellbaren Kopfstützen sind im Gold weiß gestreiften Muster versehen worden, während die normalen Economy Sitze lediglich einfarbig und mit einem kleinen Condor Logo versehen worden sind.
Da es keine räumliche Abgrenzung zur Economy Class gibt, überwachte die Crew während des gesamten Fluges immer wieder ob sich jemand umgesetzt hat. Neben einer gut ausgestatteten recline Funktion des Sitzes, verfügt dieser auch über eine verstellbare Fußstütze sowie Stromanschlüsse unter dem Sitz. Der Abstand zum Vordersitz ist großzügig so, dass ich den gesamten Flug sehr entspannt Essen, Arbeiten und später sich gut 1,5 Stunden schlafen konnte.
Der Service an Bord ist auf diesem kurzen Langstreckenflug von der US-Ostküste zurück nach Frankfurt relativ üppig ausgefallen. Direkt nach dem Start wurden ein Welcome Drink (Sekt oder Orangensaft), eine Packung Cracker sowie Amenity Kits und Willkommensgeschenke verteilt. Danach folgten die im Postkarten/ oder Geburtstagskarten Größe gedruckten Menü Karten für den Flug.
Das Tablett welches zusammen mit einer Auswahl an alkoholischen und alkoholfreien Getränken, Kaffee sowie Tee gereicht wurde, beinhaltete zwar kein Essen auf Porzellan, dafür aber mit richtigem Metallbesteck. Als Hauptgericht standen zwei Menüs zur Auswahl, 1,5 Stunden vor der Landung in Frankfurt wurde das Frühstück gereicht.
Insgesamt gab es 3x Getränke während des Fluges sowie gleich zu Beginn eine Wasserflasche. Durch die kurze Flugzeit wurde das Licht in der Kabine für etwa 3 Stunden zur Nachtruhe, direkt nach dem Bordverkauf abgedunkelt und bot auf diesem Red Eye Flight zumindest für ein paar Stunden die Möglichkeit die Augen zu schließen.
Wifi / Entertainment
Condor bietet auf dem A330neo in Zusammenarbeit mit der Telekom den neuen Wifi – „FlyConnect“ Service an. In 3 Paketen lässt sich bei wählen zwischen einem reinen Datentarif zur Messanger Nutzung für 7€ für den ganzen Flug, einem 2 Stunden Zugang für 12€ und einem Premium Zugang für 4 Stunden für 20€ welcher auch VPN Nutzung und Audio Streaming ermöglicht.
Der 13 Zoll große und flache In-Seat-Monitor bietet eine Auswahl an mehr als 80 Spielfilmen, 97 Serien; 28 Blockbustern, Digitaler Presse und Destinationsinfos. In der Anfangsphase wird dieses umfangreiche Premium-Angebot für alle Gäste, sprich auch in der „normalen“ Economy Class nutzbar sein.
Während Kopfhörer für 3,50€ in der Economy Class gekauft werden können, sind diese in der Premium Economy Class kostenfrei. Auch können eigene Bluetooth Kopfhörer mit dem Monitor verbunden werden, dieses klappte auf dem Testflug mit den verwendeten AirPods problemlos.
Fazit:
Aktuell bedienen alleine 4 Airlines die Route Frankfurt – JFK. Mit dem nun ausgelieferten A330neo und dem Einsatz auf dieser Route, verfügt Condor über das notwendige Material um sich in keinster Art und Weise hinter der Konkurrenz verstecken zu müssen.Dank der vorhandenen One-Way-Tarif Politik, welche es auch ermöglicht relativ günstig ein One Way Ticket buchen zu können und Einstiegspreisen ab rund 250€ in der Premium Economy Class auf der Strecke Frankfurt – New York ist Condor hier absolut attraktiv aufgestellt.
Mit 32 Kilo Freigepäck, Premium Menü und Getränkeauswahl, eigenem Check In Schalter und umfangreichen Entertainment lässt sich der Flug im wirklich stilvoll eingerichteten A330neo absolut entspannt (v)erleben. Die monetären Extrakosten waren dabei in meinen Augen absolut gerechtfertigt. Wenn jetzt noch Priority Boarding und Fast Lane Konsequent und in Abstimmung mit den Flughäfen umgesetzt werden, ist die Premium Economy im A330neo jeden Cent wert. Nächste Gelegenheit zur Erstflug „Testung“ für kurzentschlossene ist bereits übermorgen. Dann wird der Erstflug mit dem A330neo von und nach Seattle gefeiert.
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