Der Ticketverkäufer Green Airlines verschiebt sein für den 14. Feber 2022 angekündigtes Debut in Weeze, München, Berlin und Karlsruhe/Baden-Baden. Das Unternehmen bzw. dessen nicht näher bezeichneter Operating Carrier hatte die Flüge bis 31. Jänner 2022 ohnehin nicht offiziell an den Flughäfen angemeldet.
In einer Medienmitteilung schreibt der Ticketverkäufer, dass man sich aufgrund der Omikron-Corona-Variante dazu entschlossen habe die Charterflüge ab Weeze erst per 28. März 2022 aufzunehmen. Für Karlsruhe/Baden-Baden-Berlin gibt es noch keinen neuen Termin. Diese Strecke wurde am Montagnachmittag aus dem Verkauf genommen.
Interessanterweise erfolgte die Pressemitteilung, dass man den „Winterflugplan“ vorerst absagt, unmittelbar nach von Aviation.Direct getätigten Medienanfragen an die Flughäfen Karlsruhe/Baden-Baden, München, Berlin und Weeze sowie in Green Airlines selbst. Die slotregulierten Airports Berlin und München bestätigten übereinstimmend, dass man bis dato keine offizielle Anmeldung seitens eines Operating Carriers erhalten habe.
„Im aktuellen Flugplan sind keine Flüge von München nach Weeze koordiniert“, so Ingo Anspach, Leiter der Pressestelle des Flughafens München. Fast wortgleich äußerte sich auch eine Sprecherin der Flughafen Berlin-Brandenburg GmbH. „Bis heute haben wir keine Anmeldung von Green Airlines bzw. deren Operating Carrier erhalten“.
In Weeze sieht man die Sache anders: „Green Airlines hat uns mitgeteilt, dass sie die Flüge ab Weeze nach Berlin, München und Sylt anbieten wollen. Die Bedienung dieser Ziele soll nach heutiger Information der Green Airlines am 28.3. mit Beginn des Sommerflugplans aufgenommen werden. Inwieweit die Flüge an den Zielflughäfen angemeldet oder koordiniert sind, entzieht sich unserer Kenntnis. An unserem Flughafen sind die Flüge nach den Informationen der Airline entsprechend eingeplant“, so ein Sprecher des Flughafens Weeze.
Green Airlines wurde von Aviation.Direct mit den von den Medienstellen der Flughäfen bestätigten Fakten konfrontiert. Die übermittelten Fragen beantwortete der Ticketverkäufer nicht, stellte jedoch kurz darauf den Verkauf der Flugscheine ein bzw. auf den 28. März 2022 um. Auch wurde dann eine Pressemitteilung verschickt, in der unter anderem die Verschiebung mit der Omikron-Variante begründet wird. Man äußerte sich auch nicht zur Frage wer eigentlich Operating Carrier der Flüge sein soll und ob und wann man mit der Erteilung von AOC und Betriebsgenehmigung durch das Luftfahrtbundesamt rechnet.
Auch die in Frage kommenden Ground-Handling-Anbieter erklärten auf Anfrage einheitlich, dass man weder mit Green Airlines noch einem Operating Carrier, der mit diesem Unternehmen in Verbindung gebracht werden könnte, entsprechende Verträge für das Handling abgeschlossen habe. Angesichts des Umstands, dass von den Airports bestätigt wurde, dass die Flüge ohnehin nicht angemeldet wurden, ist dies nicht verwunderlich.
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