Klammheimlich haben viele Fluggesellschaften ihre Frequenzen in Richtung Griechenland und Spanien reduziert. Überraschend kommt das nicht, denn viele Carrier haben ein regelrechtes Überangebot geschaffen. Dieses lässt sich nicht wie erhofft absetzen, denn besonders in Griechenland sind die Hotelkosten stark gestiegen.
Im Vorjahr konnte dieser Staat mit dem besten touristischen Ergebnis aller Zeiten auftrumpfen. Man hatte sich rechtzeitig richtig vermarktet und konnte bei den Urlaubern insbesondere mit Vertrauen auf sicheren Urlaub punkten. Dieses Jahr wollten viele Fluggesellschaften einen Teil vom Kuchen abhaben und spekulierten auf weiteres Wachstum. Allerdings schaffte man Überangebote, die aufgrund von Preissteigerungen in Griechenland nur schleppend abgesetzt werden können. Klammheimlich haben viele Airlines ihre Frequenzen in dieses Land reduziert.
Ein ähnliches Bild zeigt sich auch in Richtung Spanien, jedoch fällt hier die Rücknahme von Flugfrequenzen geringer aus, denn potentielle Griechenland-Urlauber haben sich nicht zuletzt aus Kostengründen für Spanien entschieden. Der “neue, alte Hauptkonkurrent” ist in diesem Jahr aber die Türkei. Diese fährt derzeit eine Billigstrategie, denn unter anderem aufgrund der schwachen türkischen Lira sind Urlaube in diesem Staat heuer für Europäer besonders billig.
Zum anderen hat die Türkei das Problem, dass man auf touristische Einnahmen dringend angewiesen ist, jedoch mit der Ukraine und Russland zwei wichtige Quellmärkte vor dem Totalausfall stehen. Besonders in der Russischen Föderation wirbt die Türkei offensiv um Urlauber und will gar eine eigene Airline aufsetzen, um bloß nicht beispielsweise Turkish Airlines in Gefahr zu bringen, dass man zum Beispiel seitens der EU sanktioniert werden könnte.
Die Strategie der Türkei ist nicht neu: Man will mit Billigurlauben punkten und so viele Gäste wie möglich anziehen. Die Nachfrage in Deutschland, Österreich und der Schweiz soll so stark sein wie vor dem Putschversuch, der bereits vor der Corona-Pandemie die Touristik hat einbrechen lassen. Gerade aufgrund stark steigender Preise in der EU entscheiden sich zunehmend Urlauber für die billige Türkei anstatt des vergleichsweise teuren Griechenlands. Somit ist es mehr als fraglich, ob der Rekord vom Vorjahr heuer getoppt werden kann.