Immer mehr Regierungen verlangen von Passagieren, die sich zuletzt in der Volksrepublik China aufgehalten haben, die Vorlage von negativen Coronatests, die maximal 48 Stunden alt sein dürfen. Punktuell kommt es im Zuge der Einreisekontrollen zu verpflichtenden Testungen. Der Weltluftfahrtverband IATA kritisiert die Vorgehensweise scharf.
Wenig überraschend: Auf EU-Ebene konnte man sich auf keine einheitliche Vorgehensweise einigen, so dass lediglich die Empfehlung ausgesprochen wurde, dass die Mitgliedsstaaten von Passagieren, die in China eingestiegen sind, die Vorlage negativer Coronatests sowie das Tragen von Masken verlangen sollen. Eine verbindliche Vorschrift ist das aber nicht, denn es obliegt weiterhin den jeweiligen Regierungen der EU-Staaten selbst zu entscheiden. Beispielsweise haben Italien und Frankreich bereits Testpflichten eingeführt bzw. zumindest angekündigt und Österreich will ab kommender Woche das Abwasser der China-Maschinen untersuchen.
IATA-Chef Willie Walsh kritisiert die regelrecht panikartige Reaktion seitens zahlreicher Regierungen scharf: „Obwohl das Virus innerhalb ihrer Grenzen bereits weit verbreitet ist. Es ist äußerst enttäuschend, dass diese Maßnahmen, die sich in den letzten drei Jahren als unwirksam erwiesen haben, reflexartig wieder eingeführt werden“. Auch ist er der Ansicht, dass die neuerliche Einschränkung des Reiseverkehrs Konsequenzen für die Wirtschaft und damit für Arbeitsplätze haben könnte.
„Untersuchungen, die im Zusammenhang mit der Ankunft der Omicron-Variante durchgeführt wurden, kamen zu dem Schluss, dass die Verhängung von Reisebeschränkungen keinen Einfluss auf die Spitzenausbreitung der Infektionen hatte. Die Beschränkungen verzögerten diesen Höhepunkt höchstens um ein paar Tage. Wenn eine neue Variante in irgendeinem Teil der Welt auftaucht, wäre die gleiche Situation zu erwarten“, erklärt Walsh, der fordert, dass die Regierungen auf die Meinung von Experten inklusive der WHO hören sollten.