In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres wurden die deutschen Flughäfen von 149 Millionen Passagieren genutzt. Damit konnte man lediglich 77,6 Prozent des Vorkrisenaufkommens erreichen. In anderen EU-Staaten wurde dieses zum Teil bereits übertroffen.
Gegenüber dem Vorjahr konnten sich Deutschlands Flughäfen immerhin verbessern. Trotz des positiven Trends liegt Deutschland weiterhin am unteren Ende der großen europäischen Luftverkehrsmärkte. Hohe Ticketpreise und hohe Standortkosten verhindern eine bessere Erholung.
Der innerdeutsche Verkehr hatte 17,08 Millionen Fluggäste und damit um 27,03 Prozent mehr als in den ersten neun Monaten des Vorjahres. Allerdings lag man noch immer um 51,4 Prozent unter dem Aufkommen, das man vor der Corona-Pandemie hatte.
„Der Flughafenstandort Deutschland wird im europäischen und internationalen Wettbewerb um neue Strecken für internationale Airlines zusehends unattraktiv. Die Erholung des Luftverkehrs findet unter den Bedingungen eines weiter verschärften internationalen Wettbewerbs statt. Die hohen, nationalen Standortkosten verhindern eine vollständige Erholung des europäischen Marktes, weil sich europäische Airlines aus Deutschland zurückziehen.“, so Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV.
Der Europaverkehr nimmt gegenüber dem Vorjahr um +17,2 Prozent zu und ist mit 103,3 Millionen Passagieren das größte Marktsegment in der Verkehrsentwicklung. Dennoch liegt Deutschland weiterhin mit nur 83,6 Prozent Recovery am unteren Ende der großen europäischen Luftverkehrsmärkte. Der Interkontverkehr wächst um +36,1 Prozent auf 28,4 Millionen Passagieren zum Vorjahr und treibt die Erholung mit der dynamischsten Recovery-Rate (86,1 Prozent) gegenüber dem Vorkrisenniveau.
Die gewerblichen Flugbewegungen halten mit +7,3 Prozent zum Vergleichszeitraum 2022 den stabilen Wachstumskurs. In den ersten neun Monaten wurden 3,47 Millionen Tonnen Fracht umgeschlagen. Damit sank das Cargo-Aufkommen um -8,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.