Finden sich nicht ausreichend Investoren für eine Kapitalerhöhung übernimmt der Staat 61 Prozent der Anteile. Dennoch sind rund 6.000 Beschäftigte ihre Jobs los.
In Israel bahnt sich derzeit ein möglicher Wiedereinstieg des Staats bei der Fluggesellschaft El Al an. Im Jahr 2004 trennte sich die öffentliche Hand unter der Führung des auch heute noch amtierenden Ministerpräsidenten von der Mehrheit. Dies könnte sich im Zusammenhang mit Hilfsmaßnahmen aufgrund der Corona-Krise nun ändern.
Der Staat Israel hält derzeit überhaupt keine Aktien der börsennotierten El Al. Nun handelten das Management und Ministerpräsident Benjamin Netanyahu ein Paket aus, das den Carrier vor der Insolvenz bewahren soll. Der Kredit in der Höhe von 250 Millionen Euro soll dabei zu 75 Prozent von der öffentlichen Hand garantiert werden. Im Rahmen einer Kapitalerhöhung sollen weitere 150 Millionen Euro in die klammen Kassen von El Al fließen.
Doch die Maßnahmen haben auch seinen Preis, denn der Carrier muss etwa 6.000 Mitarbeiter abbauen und die Gehälter des Managements und auch unter anderem jene der Kapitäne temporär kürzen. An die Aktionäre dürfen temporär keine Dividenden mehr ausbezahlt werden und sogar Freiflüge für Mitarbeiter sind für mindestens fünf Jahre tabu. Weiters sichert sich der Staat Israel über die Kapitalerhöhung den Zugriff auf bis zu 61 Prozent der Aktien. Finden sich auf dem freien Kapitalmarkt nicht ausreichend Investoren, steigt die öffentliche Hand ein. Allerdings würde man diese Beteiligung nach spätestens fünf Jahren wiederverkaufen.