Ita Airways: Regierung klopft wieder bei MSC an

Airbus A320neo (Foto: Ita Airways).
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Ita Airways: Regierung klopft wieder bei MSC an

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Die italienische Regierung scheint sich derzeit darauf vorzubereiten, dass die EU-Kommission den geplanten Einstieg von Lufthansa bei Ita Airways untersagen könnte oder aber so harte Auflagen machen könnte, dass der Kranich die Lust verliert. Lokale Medien bringen nun MSC als mögliche Alternative ins Spiel.

Der Verkaufsprozess von Ita Airways zieht sich schon sehr lange hin. Nach verschiedenen Anläufen, in denen zum Beispiel mit einem Konsortium, in dem auch Air France-KLM involviert war, kein Vertrag abgeschlossen werden konnte, erhielt Lufthansa den Zuschlag. Allerdings sind die Wettbewerbshüter in Brüssel nicht willens den Einstieg des Kranich-Konzerns durchzuwinken. Es wurde ein vertieftes Prüfverfahren eingeleitet. Mittlerweile wurde bekannt, dass es erhebliche wettbewerbsrechtliche Bedenken gibt.

Konkret ist die EU-Kommission der Ansicht, dass der Zusammenschluss dazu führen könnte, dass das Angebot auf der Kurz- und Langstrecke, besonders im Transatlantik-Verkehr, zurückgehen könnte und die Folge daraus wären höhere Preise für die Passagiere. Die angebotenen Zugeständnisse waren der EU-Kommission zu wenig, so dass diese zunächst gar nicht an die prüfenden Beamten weitergeleitet wurden. Bis 6. Juni 2024 haben die Wettbewerbshüter Zeit eine Entscheidung zu treffen.

Für Ita Airways ist das problematisch, denn der Konzern benötigt möglicherweise eine weitere Finanzspritze. Die italienische Regierung scheint sich nun darauf vorzubereiten, dass der Deal untersagt werden könnte oder aber Lufthansa aufgrund von Auflagen freiwillig darauf verzichtet. Das Transatlantik-Geschäft gilt als „Brot- und Buttergeschäft“ des Kranichs. Derzeit deutet so einiges darauf hin, dass etwaige Auflagen nicht nur Rom-Fiumicino und Mailand-Linate (auf der Kurzstrecke) betreffen könnten, sondern auch die fünf bestehenden Hubs des Lufthansa-Konzerns. Die italienische Regierung befürchtet, dass der Kranich etwaige Einschnitte nicht akzeptieren würde und sich dann möglicherweise von Ita Airways verabschieden könnte.

Meloni klopft bei Reederei MSC an

Laut einem Bericht der Zeitung „La Repubblica“ soll sich Ministerpräsidentin Giorgia Meloni bereits für einen „Plan B“ stark machen. Falls der Lufthansa-Deal scheitern sollte, will man versuchen, dass die Reederei MSC, die in der Vergangenheit bereits kurzzeitig an einem Einstieg interessiert war, Ita Airways übernimmt. Dem Bericht nach habe es bereits ein Treffen mit MSC-Chef Gianluigi Aponte gegeben und dieser habe signalisiert, dass man bereit wäre Ita Airways aufzufangen, falls die Übernahme durch Lufthansa untersagt werden sollte oder aber der deutsche Konzern sich aufgrund harter Auflagen zurückziehen sollte.

MSC und Lufthansa haben im Jahr 2022 gemeinsam für den Kauf des Alitalia-Nachfolgers mitgeboten. Damals unterlag man aber, denn der Zuschlag ging an ein Konsortium, in dem unter anderem Air France-KLM und Delta Air Lines involviert waren. Es konnte aber kein Kaufvertrag abgeschlossen werden, so dass dann erneut Gespräche mit Lufthansa aufgenommen wurden. In der momentanen Vereinbarung, die derzeit von der EU-Kommission vertieft geprüft wird, ist MSC aber nicht mehr involviert. Die Reederei erklärte seinerzeit, dass man kein Interesse mehr habe. Sollte der Alleingang von Lufthansa scheitern, scheint man bereit zu sein einzuspringen. Ob Lufthansa dann noch als „Junior-Partner“ im Boot wäre, sofern der „Plan B“ gezogen werden muss, ist völlig offen.

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Amely Mizzi ist Executive Assistant bei Aviation Direct Malta in San Pawl il-Baħar. Zuvor war sie im Bereich Aircraft and Vessel Financing bei einem Bankkonzern tätig. Sie gilt als sprachliches Talent und spricht sieben Sprachen fließend. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in Österreich auf der Schipiste und im Sommer an Mittelmeerstränden quasi vor der Haustür auf Gozo.
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