Die neue italienische Staatsairline ITA soll sich zunächst auf den Flughafen Mailand-Linate fokussieren. Das hat einen gewichtigen Hintergrund, denn Alitalia hat hier schon viele Slots verloren und man würde Gefahr laufen an diesem innerstädtischen Airport nicht mehr Platzhirsch zu sein.
Generell soll das Flugangebot in Rom-Fiumicino und Mailand-Linate weitgehend ausgeglichen sein. Temporär wird der norditalienische Airport aber eine größere Rolle spielen und zumindest einige Monate eine Art „Parallelhub“ sein. Daraus lässt sich ableiten, dass ITA so viele Slots wie nur irgendwie möglich befliegen will.
Dennoch: Die Neugründung soll auf Geheiß der EU-Kommission die Präsenz in Linate deutlich reduzieren. Der Marktanteil von Alitalia lag bei etwa 66 Prozent. Die Wettbewerbshüter wollen, dass dieser auf maximal 33 Prozent gestutzt wird. Daraus folgt, dass Alitalia in etwa die Hälfte der Start- und Landerechte abgeben muss. Das will man freilich nicht. Die Regierung konnte einen Kompromiss verhandeln: Dieser besagt, dass ITA 85 Prozent der Alitalia-Slots in Linate und 43 Prozent jener, die der „alte Carrier“ in Rom-FCO hält, übernehmen kann. Alle weiteren Start- und Landerechte muss man neu beantragen.