Liebe Marketing & PR Abteilung der Condor,
was habt ihr euch denn dabei gedacht?
Nachdem Ende vergangener Woche offiziell durchsickerte, dass sich etwas Größeres bei der Condor anbahnt, ging plötzlich alles Schlag auf Schlag. Bereits einige Tage vor einem Interview des Condor Chef Teckentrup, hatte ich dem Flur Funk entnommen, dass Condor etwas “neues – Richtung Icelandair wagt” – ergo – verschiedene Farben – bei gleichem Konzept. Diesen Montag um 10:00 sollte es offiziell gemacht werden.
Groß war scheinbar die Angst östlich des Rhein-Main Airports in der Zentrale, dass etwas vorab durchsickert. Da meldete sich doch extra ein*e PR-Mitarbeiter*in in den späten Abendstunden des vergangenen Sonntags in einem großen deutschen Luftfahrtforum an, um die eigenen Mitarbeiter, nochmals ausdrücklich zur Verschwiegenheit zu verdonnern. Gut und deutlich lesbar für jedermann und keine Stunde später, auch wieder gelöscht.
Welch Schauspiel zum Sonntagabend, bloß gut, dass ich gesalzenes Popcorn neben mir stehen hatte, um dies zu verfolgen. Jetzt muss ich ehrlich sagen, mich verbindet einiges mit Condor, viele schöne Momente. Condor ist Urlaub, in diesem Satz steckt in meinen Augen eine Menge Wahrheit.
Condor = Ferienflieger – so oder so ähnlich dürfte die Assoziation der meisten sein und anders als die Kollegen und Konkurrenz bei “TUIFly”, hat man einen großen Fehler sehr schnell wieder glattgebügelt, die kurzzeitige Namensänderung, damals, auf Thomas Cook Airlines. Wieso sollte der Chef eines anderen Reiseveranstalters seine Gäste in einen Flieger setzen, auf dem deutlich der Name eines Konkurrenten steht. Einen riesigen Fehler, welcher seinerzeit beim Wechsel von Hapag Lloyd Flug auf TUIFly gemacht wurde, bis heute.
Zurück zur „neuen“ Condor.
Nachdem der erste Schock über die neue Lackierung verflogen ist, kann ich die grundsätzliche IDEE nachvollziehen, weg vom langweiligen Euro White – etwas aufmüpfig, rebellisch – eigensinnig, auffallend halt. Hättet ihr DIESEN Wandel nur 48 Stunden früher verkündet, ich hätte es für einen verspäteten April Scherz gehalten.
Auch wenn mich die ganze Ausführung an meine ersten Versuche unter Windows 95 in “MS Paint” erinnert, muss ich Teckentrup (mal wieder) in einer Sache rechtgeben: von Mal zu Mal wird es weniger schlimm, wenn ich es mir anschaue. Wenn ihr es vielleicht hinbekommt, dass sehr leer wirkende Seitenleitwerk, mit einem etwas größeren “Condor” Logo zu versehen – (im alten DC-10 Stil) und dieses nicht nur in die oberste Ecke „zu klatschen“, könnte ich der neuen Corporate Identity vielleicht sogar NOCH ein wenig mehr abgewinnen. Die Idee mit dem „est 1956“ ist dabei wirklich klasse.
Liebe Marketing & PR Abteilung der Condor,
ich weiß, dass ihr euren Flugzeugen und auch der Kabine jetzt neue Farbkleider verpasst. Ich möchte euch allerdings als passionierter, wenn auch ehemaliger Flugbegleiter um eines bitten; verschont bitte die Uniform (Kleider) eurer Crews!
Ich weiß das diese (immer noch) auf der klassischen Variante der anderen gefiederten Konkurrenz – dem Hause Kranich stammen. Denkt nur bitte an die Außenwirkung, eines ähnlichen Uniform Designs eurer Crews, diese kämen dann ehr schwedischen Gardinen – Gefängniskleidung nahe, als Strandhandtüchern oder Sonnenschirmen woran die Flugzeuge erinnern sollen. Zum Abschluss sei gesagt, an den bunten, Verzeihung – gestreiften Anblick der Flugzeuge, wird sich auch der letzte Kritiker mit der Zeit schon noch gewöhnen.
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