Kommentar: Die Nachfrage bricht wieder ein, was für eine Überraschung…

Anzeigetafel im Terminal 1 am Flughafen Frankfurt am Main (Foto: Jan Gruber).
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Kommentar: Die Nachfrage bricht wieder ein, was für eine Überraschung…

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Im Sommer wollte so ziemlich niemand daran glauben, dass sich im Winter 2021/22 die Nachfrage erneut einbrechen könnte, Lockdowns über Europa ziehen und die Einreise- und Quarantänebestimmungen wieder verschärft werden. Impfpflicht wurde damals noch kategorisch ausgeschlossen.

Kurz vor Weihnachten 2021 erinnert die Situation stark an das Vorjahr, denn Österreich hat wieder mal einen Lockdown hinter sich, am nächsten wird bereits “gewerkelt”, die Niederlande verbringen Weihnachten in diesen Zustand und diesmal schüren viele Medien regelrechte Panik um Omikron. Sachlich geht man an die Situation eher nicht heran, denn die Variante ist längst in ganz Europa vertreten und jetzt bringen defacto-Grenzschließungen nichts mehr.

Die Politik setzt in vielen europäischen Ländern wieder Maßnahmen und zwar damit Maßnahmen gesetzt sind. Ob diese sinnvoll sind, von der Bevölkerung verstanden und mitgetragen werden, steht auf einem anderen Blatt. Schwierig wird es für die Reisebranche, aber diese ist für einen Nebengrund warum jetzt weniger gebucht wird, selbst verantwortlich. Fluggesellschaften, Reiseveranstalter und andere Anbieter haben im Vorjahr systematisch und gesetzeswidrig Rückzahlungen an ihre Kunden verschleppt und in vielen Fällen versucht mit Falschauskünften so genannte “Zwangsgutscheine” anzudrehen. Manche Anbieter sind komplett auf Tauchstation gegangen und waren für ihre Gäste nicht erreichbar.

Und genau jenen Firmen, denen man lange ums Geld nachlaufen musste, soll man in einer unklaren Zeit wieder Geld anvertrauen? Die Reisebranche macht es sich zu einfach und schiebt die Schuld für alle Probleme auf Entscheidungen der Politik. Oder würden Sie nochmals in einem Hotel übernachten, das Ihnen trotz behördlich verfügter Schließung und Abreise auch noch frech Stornogebühren abgeknöpft hat?

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Reisebranche einen nicht unerheblichen Beitrag geleistet hat, dass das Vertrauen der Kunden weiterhin auf einem Tiefpunkt ist. Dazu kommt natürlich die Ungewissheit, ob man am Urlaubsort oder bei der Heimkunft lange Quarantäne absitzen muss oder für PCR-Tests tief in die Tische greifen muss.

Klar ist aber auch, dass der Luftweg gegenüber dem Landweg, besonders der Schiene, klar benachteiligt ist. Während an österreichischen Airports Flugpassagiere nahezu lückenlos kontrolliert werden, sieht es auf der Schiene gänzlich anders aus. Somit gelangen “U-Boote” problemlos und unbemerkt ins Land. In Deutschland wird übrigens auch an vielen Airports überhaupt nichts kontrolliert.

Wohin wird die Reise also gehen? Der Winterflugplan 2021/22 wird für viele Fluggesellschaften frostig werden und es ist nicht davon auszugehen, dass es zu keinen Anpassungen kommen wird. Je mehr Panik rund um Omikron gemacht wird, desto weiter gehen die Neubuchungen zurück. Irgendwann ist der Punkt erreicht, dass es sich schlicht nicht mehr rechnet zu fliegen und dann wird gekürzt. Manche Anbieter haben das schon gemacht und andere werden wohl bald auch nachziehen müssen.

Omikron hin oder her: Es muss endlich einheitliche Reiseregeln innerhalb der Europäischen Union geben, denn der so genannte “Grüne Pass” ist mittlerweile schon fast wertlos geworden. Die Regierungen kochen wieder ihre eigene Suppe und verschärfen ohne jegliche Abstimmung ihre Einreisebestimmungen. Ob diese auch tatsächlich kontrolliert weden, hängt in einigen EU-Ländern schlichtweg vom Verkehrsmittel, das man nutzt ab. Unabhägig davon: Nach dem Winter wird ein Szenario folgen, das schon vom Vorjahr bekannt ist: Ab Anfang Mai 2022 wird das Thema Corona wieder zunehmend unter den Tisch gekehrt und die Nachfrage in der Touristik steigt dann wieder sprunghaft an. Leider bleibt dann ein Gedanke: Der nächste Herbst und Winter kommen besteimmt…

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