Die Schließung der Lauda-Basis Wien schlägt in sozialen Medien durchaus hohe Wellen, denn insbesondere die Gewerkschaft Vida ist derzeit einem regelrechten Shitstorm ausgesetzt. Andernorts posten nichtbetroffene Personen eher ihre Freude über die bevorstehenden Kündigungen des fliegenden Lauda-Personals aus. So zeigen Lauda-Mitarbeiter ihre Sympathie für die Vida und Fans der deutschen Fluggesellschaft Austrian Airlines ihre Antipathie für Lauda. Doch Schuld an der ganzen Situation sind in den Augen von SPÖ-Verkehrssprecher Alois Stöger allerdings Sebastian Kurz und Norbert Hofer, die seinerzeit die „österreichische Lösung“ mit Niki Lauda feierten.
„Die damaligen Versprechungen von Kurz und Hofer werden nicht eingehalten, die Beschäftigten müssen es ausbaden. Dass die Wirtschaftskammer den Beschäftigten in den Rücken gefallen ist und Löhne akzeptiert hat, die weit unter dem Kollektivvertrag und unter der Armutsschwelle liegen, ist ein Skandal für sich“, schreibt Stöger in einer Aussendung.
Mit Kritik an Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) sparen die Lauda-Geschäftsführer Andreas Gruber und David O’Brien nicht. Dieser habe trotz wiederholter Bitten um Vermittlung „nicht einen Finger gerührt“ und würde gleichzeitig mit der deutschen Fluggesellschaft Austrian Airlines um rund 800 Millionen Euro Staatshilfe verhandeln. Dies ist in den Augen der beiden Manager der Ryanair-Tochter „ein Skandal“.
Für das fliegende Personal der Lauda-Basis Wien wird die Kurzarbeit per 22. Mai 2020 beendet. Nach Ablauf des gesetzlichen Kündigungsschutzes sollen diese ihre Kündigungsfrist antreten. Eine Frühanmeldung an das Arbeitsmarktservice werde man tätigen. Die Strecken werden von den Ryanair-Konzernschwestern übernommen. Aufgrund der Corona-Pandemie sind die Aussichten auf neue Jobs für die etwa 300 Betroffenen derzeit denkbar schlecht. SPÖ-Politiker Alois Stöger fordert daher politische Hilfe für die Lauda-Mitarbeiter der Basis Wien.