Ein kleiner Funken Hoffnung für den Fortbestand der Lauda-Basis Wien besteht nun definitiv, denn die Geschäftsleitung teilte ihren Mitarbeitern am Montagabend mit, dass die Entscheidung rückgängig gemacht werden kann, wenn die Sozialpartner bis Donnerstagabend eine Einigung erzielen.
Die Demonstration, über die Aviation.Direct ausführlich berichtete brachte neuen Schwung in die festgefahrene Situation, denn Vida-Gewerkschafter Daniel Liebhart kündigte an, dass man umgehend mit dem Sozialpartner WKO in Kontakt treten wird. Dies scheint erfolgt zu sein, denn die Lauda-Geschäftsführung erwähnt in ihrem Rundschreiben, dass die Wirtschaftskammer bestätigt haben wollte, ob im Falle einer Einigung eine Fortführung der Base und damit der Erhalt der Jobs möglich ist. David O’Brien und Andreas Gruber, Geschäftsführer des Carriers, haben dies eigenen Angaben nach bejaht.
In dem Mitarbeiteranschreiben ist auch zu lesen, dass Ryanair bereits fertige Pläne für eine große Expansion ab Wien hat. Diese sollten eigentlich nach dem 29. Mai 2020 verkündet werden. Sollte jedoch eine Einigung erzielt werden, so wird die Lauda-Basis Wien offenbleiben und Ryanair verzichtet auf die Übernahme der Routen durch Konzernschwestern. Auch will sich die Lauda-Geschäftsführung dazu verpflichten ein Netto-Mindestgehalt für Junior-Flugbegleiter von 1.020 Euro zu bezahlen. Hinzu kommen noch unter anderem Provisionen und Zahlungen pro geleisteter Flugstunde. Laut dem Rundschreiben soll man, wenn man keine einzige Stunde fliegt, mindestens 1.020 Euro am Monatsende überwiesen werden. Die Geschäftsleitung widerspricht massiv den Behauptungen der Gewerkschaft oder aber hat ihr Angebot nachgebessert. So ganz genau ist man da nicht, jedenfalls ist das Wort „garantiert“ in Blockbuchstaben geschrieben.
Es bleibt also abzuwarten, ob es den Sozialpartnern, den Lauda-Mitarbeitern und der Geschäftsführung gelingt an einem Strang zu ziehen und einen für alle Seiten akzeptablen Last-Minute-Kompromiss zum Erhalt der Arbeitsplätze zu finden. Die derzeit in Wien geparkten Flugzeuge sollen laut Rundschreiben auf „billigere Airports“ in Spanien und England überstellt werden und sollen gegebenenfalls bei der Wiederaufnahme des Flugverkehrs zurückgeholt werden.