Die AUA-Mutter geht in die Offensive und stellt eine mögliche Kapitalerhöhung in Aussicht.
Seit Beginn der Pandemie spart die Kranich-Airline, wo es nur geht. Ohne staatliche Hilfen wäre die Krise wohl in ein Debakel gemündet. Damals hatte sich der Bund über den Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) mit 20 Prozent an der Lufthansa beteiligt. Doch jetzt wird eine Kapitalerhöhung immer wahrscheinlicher – und damit auch womöglich das Ende der Staatsbeteiligung.
Lange hat es jedenfalls nicht gedauert: Konkret teilte der Konzern in der Nacht zum Dienstag mit, dass Vorbereitungen für eine Kapitalerhöhung mit vier Banken laufen. Der Nettoerlös würde „insbesondere zur Rückzahlung von Stabilisierungsmaßnahmen des Wirtschaftsstabilisierungsfonds und zur Wiederherstellung einer nachhaltigen und langfristig effizienten Kapitalstruktur beitragen“, heißt es in der Aussendung.
Auch der staatliche Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) wird voraussichtlich bei der Kapitalerhöhung mitmischen – allerdings ohne dafür zusätzliches Geld des Steuerzahlers auszugeben. Das geschieht auf dem Wege einer sogenannten Opération Blanche: Dabei verkauft ein Aktionär einen Teil seiner Bezugsrechte für die neuen Aktien, um mit der Einnahme daraus die verbliebenen Bezugsrechte auszuüben. Damit würde der Anteil des Bundes immer weiter schrumpfen.
Vorstand und Aufsichtsrat haben aber noch keine Entscheidung über Umfang und Zeitpunkt der Maßnahme getroffen. Zudem fehlt derzeit die Zustimmung durch den WSF.