Im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres konnte Lufthansa einen operativen Gewinn in der Höhe von 1,5 Milliarden Euro einfliegen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum konnte man sich um rund ein Drittel steigern.
Es handelt sich um das zweitbeste Ergebnis, das die Firmengruppe in der gesamten Firmengeschichte erzielt hat. Dazu beigetragen hat auch, dass man kräftig an der Preisschraube gedreht hat, denn der Yield ist so hoch wie noch nie seit der Gründung des Carriers. Gleichzeitig profitierte man von hoher Nachfrage, denn die Passagiere waren bereit mitunter viel Geld für die Tickets zu bezahlen. Im kommenden Jahr will Lufthansa mit der Ausrollung der umstrittenen Green-Fares auf der Langstrecke beginnen.
Den bisherigen Rekord in einem dritten Quartal hatte Lufthansa übrigens im Jahr 2017, unmittelbar nach der Pleite des Mitbewerbers Air Berlin. Damals konnte man aber nicht so hohe Durchschnittserlöse pro Ticket erzielen wie im Q3/2023. Konzernchef Carsten Spohr prognostiziert, dass die von ihm geleitete Firmengruppe das laufende Geschäftsjahr mit einem Gewinn von zumindest 2,6 Milliarden Euro abschließen wird.
Eine genaue Betrachtung zeigt auch, dass Lufthansa gruppenweit lediglich 88 Prozent des Angebots, das man vor der Corona-Pandemie hatte, durchgeführt hat. Daraus folgt, dass man die aktuellen Finanzzahlen fast ausschließlich über stark erhöhte Ticketpreise erreichen konnte. Mitbewerber wie Ryanair werfen dem Kranich-Konzern vor, dass dieser das Angebot knapp halten würde, um möglichst hohe Preise verlangen zu können.
Lufthansa kündigt jedenfalls an, dass das Angebot im kommenden Jahr auf etwa 94 Prozent des Vorkrisenniveaus ausgebaut werden. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet man damit, dass es sich bei etwa 85 Prozent einpendeln wird. Auch bei den Töchtern Swiss und Austrian Airlines wurden im dritten Quartal 2023 schwarze Zahlen erzielt.