Die Hoffnung, dass die Verfügbarkeit von Impfstoffen gegen Covid-19 zu einer raschen und dauerhaften Erholung der Luftfahrt führen wird, hat man bei Lufthansa derzeit nicht mehr. Konzernchef Carsten Spohr rechnet mit einem “langen und kalten Winter”, auf den sich der Firmengruppe derzeit vorbereitet.
Während der Sommerferien war in der Branche die Nachfrage durchaus hoch, aber ein Blick auf den Herbst und Winter zeigt, dass die Anzahl der Vorausbuchungen Grund zur Sorge bereitet. Lufthansa bleibt von dieser Entwicklung nicht verschont. Der Mitbewerb aus dem Lowcost-Segment übertrumpft sich derzeit selbst mit Rabattaktionen und auf manchen Strecken sind die Ticketpreise in den einstelligen Euro-Bereich gepurzelt. Dies ist ein klares Indiz dafür, dass man versucht über die Preise zusätzliche Buchungen an Land zu ziehen.
Was Lufthansa anbelangt, so will Spohr an den selbstgesteckten Zielen festhalten. Für den Nordamerika-Markt traut er sich aber keine Prognose mehr zu, so der Manager gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Spohr rechnet damit, dass sich China nicht vor dem zweiten Quartal des kommenden Jahres öffnen. Beides hat Auswirkungen auf das Langstreckengeschäft des Konzerns.
“Der Weg zur Normalität wird für uns länger dauern als für viele andere”, so Spohr. Derzeit ist man mit etwa der Hälfte der Kapazität von 2019 in der Luft. Für das Gesamtjahr rechnet der Kranich-Chef mit etwa 40 Prozent.