Lufthansa und die Gewerkschaft Verdi haben sich in der dritten Verhandlungsrunde auf einen neuen Vergütungstarifvertrag für das Bodenpersonal der Lufthansa geeinigt.
Es seien spürbare Gehaltssteigerungen vereinbart worden, die überproportional für die unteren Vergütungsgruppen seien. Bei der AUA-Mutter kommt es damit nicht erneut zu einem Streik der Beschäftigten an Check-in oder bei der Abfertigung von Flugzeugen. Ein eintägiger Ausstand hatte in der vergangenen Woche mehr als 1.000 Flugstreichungen an den Lufthansa-Drehkreuzen Frankfurt und München ausgelöst. Und das mitten in der Hauptsaison, die Reisenden wegen Störungen des Flughafenbetriebes aufgrund von Personalmangel in Europa ohnehin schon viel Geduld abverlangt.
„Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, mit dem Sozialpartner eine gute Lösung für unsere Mitarbeitenden zu finden“, so Michael Niggemann, Personalvorstand und Arbeitsdirektor der Deutschen Lufthansa AG. „Wir haben große Gehaltszuwächse vereinbart. Es war uns wichtig, die unteren und mittleren Einkommensgruppen über-proportional zu berücksichtigen. Damit werden wir der sozialen Verantwortung für unsere Beschäftigten gerecht und sichern unsere Attraktivität als Arbeitgeber. Ange-sichts der immer noch hohen Belastungen durch die Pandemie und der unsicheren Konjunktur haben wir die Anhebung der Vergütungen über mehrere Stufen zeitlich gestreckt und durch eine 18-monatige Laufzeit längerfristige Planungssicherheit geschaffen.“
Im Einzelnen beinhaltet der neue Vergütungstarifvertrag folgende Bestandteile:
• Festbetrag von 200 Euro pro Monat rückwirkend zum 1. Juli 2022
• Erhöhung der monatlichen Grundvergütung von 2,5 Prozent, mindestens aber 125 Euro ab 1. Januar 2023
• Erhöhung der monatlichen Grundvergütung um 2,5 Prozent ab 1. Juli 2023
• Laufzeit von mindestens 18 Monaten
Steigerungen der monatlichen Grundvergütungen (brutto) innerhalb der Laufzeit:
• Grundvergütung/Monat von 2.000 Euro: Steigerung 19,2 Prozent
• Grundvergütung/Monat von 3.000 Euro: Steigerung 13,6 Prozent
• Grundvergütung/Monat von 6.500 Euro: Steigerung 8,3 Prozent
Die Einigung stehe noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Gremien und einer Verdi-Mitgliederbefragung, wie der Konzern in einer Aussendung mitteilt.