Malta hat Europas unpünktlichste Flüge

Flughafen Luqa (Foto: Jan Gruber).
Flughafen Luqa (Foto: Jan Gruber).

Malta hat Europas unpünktlichste Flüge

Flughafen Luqa (Foto: Jan Gruber).
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Im vergangenen Jahr wurde es an europäischen Flughäfen für so manche Passagiere ungemütlich: Der anhaltende Personalmangel, Streiks sowie Schnee und Glatteis haben auch 2023 den Flugverkehr massiv beeinträchtigt. Insgesamt starteten europaweit 31,3 Prozent der Passagiere verspätet oder gar nicht. Die Verspätungs- und Ausfallquote erreichte im Juli 2023 mit 39,1 Prozent ihren Höchstwert.

Auf dieses Ergebnis kommt AirHelp, eine Organisation für Fluggastrechte, in einer Analyse der Flugdaten von 2023. Deutschland landet in Europa auf Platz vier der Länder mit den meisten Flugproblemen, verbessert sich aber etwas im diesjährigen Vergleich.

45,5 Millionen Reisende waren in Großbritannien von Flugproblemen betroffen

Wer vergangenes Jahr von Großbritannien aus gereist ist, musste starke Nerven beweisen. Wie auch 2022 belegt das Vereinigte Königreich den ersten Platz in der Untersuchung. Rund 45,5 Millionen Passagiere (34,6 Prozent) waren dort von Flugverspätungen und Ausfällen betroffen. Auf dem zweiten Platz liegt die Türkei mit einer höheren Quote, aber weitaus weniger verspäteten Fluggästen: Hier lag die Zahl bei fast 33 Millionen Passagieren (38,1 Prozent). In Frankreich waren knapp 32,3 Millionen Reisende von Störungen betroffen (35,4 Prozent), womit das Land den dritten Platz belegt, wenn man die absoluten Zahlen betrachtet.

Mit Blick auf die höchste Quote führt Malta das Rennen der unpünktlichsten Länder an: Satte 39,3 Prozent der Reisenden hatten hier Schwierigkeiten mit ihren Abflügen. Aber nicht nur Verspätungen, auch Flugausfälle waren hier kein Einzelfall – 1,17 Prozent der Reisenden konnten 2023 ihren Flug nicht antreten. Der Inselstaat im Mittelmeer liegt im Ranking somit vor Serbien (38,1 Prozent) und der Türkei (38,1 Prozent) sowie Portugal (36,4 Prozent).

In Litauen gab es die wenigsten Flugprobleme

2023 starteten Urlauber von Litauen aus am pünktlichsten: 19,9 Prozent der Passagiere waren hier von Verspätungen oder Ausfällen betroffen. Vergleichsweise schneidet das Land im Süden des Baltikums damit am besten ab. Auf Platz zwei und drei folgen Norwegen und Estland mit einer Rate von 20,7 bzw. 21,8 Prozent. Bei den absoluten Zahlen schafft es hingegen Slowenien auf das Siegertreppchen. Hier waren insgesamt 203.500 Passagiere Flugproblemen ausgesetzt – die niedrigste Anzahl in der Untersuchung. Es folgen der Kosovo mit 287.690 und Estland mit 308.320 verspäteten und von Flugausfällen betroffene Passagieren auf den Plätzen zwei und drei.

Deutschland verbessert sich im Vergleich zum Vorjahr

2022 waren in Deutschland rund 28 Millionen Reisende von Flugstörungen betroffen – was knapp 36 Prozent aller Passagiere entsprach. In 2023 sah es etwas besser aus:  Die Ausfall- und Verspätungsquote sank in der Bundesrepublik um 2,8 Prozent auf 33,2 Prozent, trotzdem waren mit 32 Millionen mehr Passagiere betroffen als im Vorjahr. Damit rutscht Deutschland von Platz zwei der Länder mit den meisten Flugproblemen auf Platz vier. 

Am härtesten hat es Fluggäste in Frankfurt am Main getroffen: 40,2 Prozent (12,3 Millionen Passagiere) starten verspätet oder gar nicht. Im Deutschland-Ranking folgen die Flughäfen Frankfurt-Hahn und Nürnberg mit 39,5 bzw. 33,6 Prozent. Am pünktlichsten starteten Passagiere 2023 von Sylt aus: Hier waren 18,5 Prozent der Fluggäste mit Flugproblemen konfrontiert.

„Störungen an europäischen Flughäfen haben im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Auch der Sommer offenbarte, dass die Flughäfen und Airlines personell nicht auf den Ansturm der Flugpassagiere vorbereitet sind. Insgesamt hat sich nicht nur die Anzahl an Fluggästen erhöht, sondern auch die Verspätungs- und Ausfallquote. 2022 lag diese im Durchschnitt bei 30,6 Prozent, vergangenes Jahr waren es 31,3 Prozent. Zum Vergleich: Vor der Pandemie sind weniger als 24 Prozent der Passagiere verspätet gestartet.

Die Flughäfen und Airlines haben also noch einen langen Weg vor sich, um das Niveau vor der Pandemie zu erreichen. Bis die Probleme gelöst sind, möchten wir alle Passagiere dazu ermutigen, sich mit ihren Fluggastrechten auseinanderzusetzen und ihren Anspruch auf Entschädigung für alle Verspätungen und Ausfälle im Jahr 2023 zu prüfen”, kommentiert Tomasz Pawliszyn, CEO von AirHelp.

Flugprobleme: Diese Rechte haben Passagiere

Die Höhe der Entschädigungszahlung berechnet sich aus der Länge der Flugstrecke. Der rechtmäßige Entschädigungsanspruch ist abhängig von der tatsächlichen Verspätungsdauer am Ankunftsort sowie dem Grund für den ausgefallenen oder verspäteten Flug. Betroffene Passagiere können ihren Entschädigungsanspruch rückwirkend durchsetzen, bis zu drei Jahre nach ihrem Flugtermin.

Außergewöhnliche Umstände wie Unwetter oder medizinische Notfälle können bewirken, dass die ausführende Airline von der Kompensationspflicht befreit wird. Geplante wie spontane Streiks bei den Fluggesellschaften zählen nicht dazu.

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