Nasenbluten: Air-Transat-Kapitän musste von dienstfreiem Kollegen abgelöst werden

Airbus A330-300 (Foto: abdallahh).
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Nasenbluten: Air-Transat-Kapitän musste von dienstfreiem Kollegen abgelöst werden

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Am 22. November 2023 erlitt der Kapitän von Air-Transat-Flug TS186 auf dem Weg nach Punta Cana so starkes Nasenbluten, dass er sich nicht mehr im Stande sah seinem Dienst nachzukommen. Die Passagiere hatten Glück: Ein anderer Kapitän der Airline, der zufällig als Passagier an Bord war, sprang ein.

Der Airbus A330-200 ist in Toronto gestartet und zunächst sah alles nach einem ganz gewöhnlichen Urlaubsflug in die Dominikanische Republik aus. Plötzlich bekam der diensthabende Kapitän aber sehr starkes Nasenbluten, dem er kam Einhalt gebieten konnte. Nach Absprache mit seinem Ersten Offizier erklärte er sich für nicht mehr im Stande seinem Dienst nachkommen zu können.

Im Passagierraum befand sich ein anderer Airbus-A330-200-Kapitän der Air Transat. Dieser war auf dem Weg in den Urlaub. Der Erste Offizier und der wegen dem Nasenbluten eingeschränkte Kapitän fragten ihn, ob er dazu bereit wäre als Kommandant zu übernehmen. Dem willigte er ein und führte von nun an das Kommando.

Grundsätzlich wäre es nicht notwendig gewesen die Cockpitcrew zu „komplettieren“, da auch der Erste Offizier ein ausgebildeter Pilot ist und genau aus dem Grund, dass wenn einer der beiden Flugzeugführer – warum auch immer – ausfallen sollte, hat man eben zwei diensthabende Piloten. Allerdings kommt es sehr häufig vor, dass wenn sich zufällig ein anderer Flugzeugführer der gleichen Airline mit passendem Typerating an Bord befindet, dass dieser um Hilfe gebeten wird, wenn es eben erforderlich ist.

In der konkreten Situation haben es Erster Offizier und Kapitän für richtig gehalten ihren sich eigentlich außer Dienst befindlichen Kollegen um Hilfe und damit um Übernahme des Kommandos zu bitten. Dies ist eine übliche Vorgehensweise. Der „Ersatz-Kapitän“ und der Erste Offizier haben den Airbus A330-200 dann sicher am Zielort in Punta Cana gelandet.

Die Fluggesellschaft Air Transat bestätigte den Vorfall auf Anfrage und erklärte, dass der eigentlich diensthabende Kapitän etwa drei Stunden nach dem Start dienstunfähig wurde. Man bestätigte, dass ein ident qualifizierter Flugkapitän der Air Transat privat an Bord war und auf Bitten der Piloten eingesprungen ist. Der Carrier dankt den Mitarbeitern für ihr professionelles und vorbildliches Verhalten, betont aber gleichzeitig, dass für Crew, Flugzeug und Passagiere auch dann keine Gefahr bestanden hätte, wenn kein Ersatz-Kapitän an Bord gewesen wäre. Alle Piloten sind für Situationen, in denen einer der beiden Flugzeugführer nicht handlungsfähig ist, ausgebildet und sind in der Lage die Maschine alleine sicher zum Zielort oder zum nächstmöglichen Landeplatz, je nach dem was die konkrete Situation erforderlich macht, zu fliegen und dort sicher zu landen.

Die Transportsicherheitsbehörde von Kanada gab zu dieser Angelegenheit folgende Erklärung ab: „Ein Mitglied der Flugbesatzung wurde etwa drei Stunden nach Beginn des Fluges arbeitsunfähig. Ein qualifizierter Pilot der Gesellschaft, der als Passagier mitflog, ersetzte das ausgefallene Mitglied der Flugbesatzung, und das Flugzeug setzte seinen Flug ohne weitere Zwischenfälle zum vorgesehenen Zielort fort“.

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