Während in Wien und an anderen europäischen Flughäfen die Einführung von Corona-Schnelltests noch getestet oder diskutiert wird und beispielsweise sich deutsche Politiker klar dagegen aussprechen, führen die New Yorker Flughäfen Newark und John F. Kennedy diese verpflichtend ein.
Die Teststationen werden von einem privaten Unternehmen betrieben und sollen Ergebnisse innerhalb von 15 Minuten liefern. Es besteht eine enge Kooperation mit der lokalen Gesundheitsbehörde, berichtet das Portal Reisetopia. Generell sollen Schnelltests vor jedem Abflug in den USA flächendeckend ausgerollt werden. Nur wessen Testergebnis negativ ist, darf fliegen. Beispielsweise testet United Airlines ein solches Verfahren auf der Strecke San Francisco-Honolulu.
Das Bestreben der Fluggesellschaften und Airports ist klar: Verpflichtende Schnelltests vor dem Abflug sollen Einreiseverbote und Zwangsquarantäne ersetzen. Nach Ansicht der Branchenvertreter soll so das Überleben der Luftfahrtbranche, aber auch der Touristik gesichert werden. Noch mangelt es aber an behördlichen Zulassungen, denn ein negatives Schnelltestergebnis wird derzeit noch nicht als Ersatz für einen negativen PCR-Befund anerkannt. Hierzu müssten die jeweiligen Regierungen noch die Voraussetzungen schaffen, wobei die Positionierung hierzu sehr unterschiedlich sind. Österreich zeigt sich beispielsweise offen, in Deutschland sprechen sich führende Politiker klar gegen Schnelltests für Reisende auf und verweisen darauf, dass man die Testkapazitäten für Krankenhäuser und Altenheime benötigen würde.
Dennoch ist der Druck aus der Branche äußerst hoch und sowohl Airlines als auch Flughäfen arbeiten weltweit an Verfahren, die den Regierungen als Ersatz für die bisherigen Bestimmungen schmackhaft gemacht werden sollen. Angesichts des Umstands, dass der Finanzbedarf der Fluggesellschaften, aber auch der gesamten Reisebranche, drastisch steigen wird und so manche Airline schon bald wieder um Staatshilfe ansuchen müsste, wohl etwas, über das die eine oder andere Regierung ernsthaft nachdenken wird. Auf EU-Ebene wird zumindest über ein einheitliches Verfahren innerhalb des Schengen-Gebiets diskutiert, jedoch ist kein Termin für eine mögliche Einführung absehbar. Die Luftfahrt- und Reisebranche hofft jedoch darauf, dass dies so schnell wie möglich erfolgt.
Die New Yorker Flughäfen Newark und John F. Kennedy hoffen jedenfalls, dass durch die neuen Schnelltests, die Reisende vor dem Abflug zu absolvieren haben, der Flugverkehr wieder richtig anlaufen kann. Vorerst wird sich dies wohl auf den Inlandsverkehr konzentrieren, da es hinsichtlich der internationalen Anerkennung von Schnelltest-Befunden noch politischen Nachholbedarf gibt. Die Hoffnung ist aber simpel: Reisende könnten sich durch Testungen und dem Versprechen, dass nur Personen, deren Ergebnis negativ ist, mitfliegen dürfen, deutlich sicherer fühlen. In weiterer Folge hofft man, dass die Einreise- und Quarantänebestimmungen nach und nach fallen könnten.