Die Österreichischen Bundesbahnen legen auch heuer wieder die Netzkarte für Jugendliche auf. Es gibt aber eine signifikante Verschlechterung für die jungen Menschen, denn dieses kann teilweise nur dann genutzt werden, wenn kostenpflichtige Sitzplatzreservierungen zum Preis von drei Euro pro Fahrt und Person dazu gekauft werden.
Der Regionalverkehr kann auch ohne Platzkarte genutzt werden, weil in derartigen Zügen gar keine Möglichkeit zur Reservierung besteht. Im Fernverkehr (zum Beispiel Railjet, Intercity, Eurocity oder D-Züge) müssen die jungen Menschen an den Verkehrstagen Freitag bis Sonntag kostenpflichtig reservieren. Andernfalls gilt das Sommerticket nicht. In den Intercity-Bussen zwischen Graz und Klagenfurt besteht immer, auch unter der Woche, Reservierungspflicht.
Die Vorgehensweise der ÖBB kommt durchaus überraschend, denn noch vor wenigen Wochen hat man Reservierungspflicht ausgeschlossen. Dass man nun versucht zusätzliche Einnahmen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu generieren, ist durchaus befremdlich. Die Bundesbahnen sehen darin aber kein Problem und verweisen unter anderem darauf, dass man überfüllte Züge verhindern möchte. Weiters: kauft man das Sommerticket online mit dem Kundenkonto, so soll es fünf Sitzplatzreservierungen dazu geben. Das Nachsehen haben aber Jugendliche und junge Erwachsene, die klassisch am Schalter oder Automaten kaufen, denn hier gibt es diese „Zugabe“ nicht.
Das ÖBB-Sommerticket kann von Menschen unter 20 Jahren zum Preis von 34 Euro gekauft werden. Personen bis 26 Jahre bezahlen 59 Euro. Im Gegensatz zur Vergangenheit gilt es schon seit ein paar Jahren nicht mehr während der gesamten Sommerferien, sondern nur noch 30 Tage. Die Züge von Regiojet, Westbahn, City Airport Train und einiger anderer Privatbahnen sind nicht inkludiert. Der Mitbewerber Westbahn hat ein ähnliches Angebot für junge Menschen, jedoch kann dieses auch ohne Sitzplatzreservierung genutzt werden.