Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben im Jahr 2024 mit über 500 Millionen Fahrgästen einen neuen Rekord aufgestellt. Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Gewerkschaft Vida, wertet die gestiegenen Fahrgastzahlen als Beleg für die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs. Gleichzeitig verweist er auf strukturelle Probleme im System, die das Wachstum gefährden könnten.
Obwohl sich immer mehr Menschen für die Bahn entscheiden, sieht Hebenstreit Engpässe, die den Betrieb belasten. Lieferverzögerungen bei neuen Fahrzeugen, zahlreiche Baustellen im In- und Ausland sowie Personalmangel in zentralen Bereichen führten zu Schwierigkeiten. Der Gewerkschafter betont, dass eine zuverlässige Infrastruktur entscheidend sei, um die wachsende Nachfrage zu bewältigen.
Als Lösung fordert Hebenstreit eine Aufwertung der Lehrlingsausbildung bei den ÖBB. Nur mit ausreichend ausgebildeten Fachkräften könne der Betrieb langfristig gesichert werden. Insbesondere die für Dezember 2025 geplante Eröffnung der Koralmbahn werde zusätzlichen Bedarf an qualifiziertem Personal mit sich bringen.
Auch künftige Investitionen in den Bahnausbau hält die Gewerkschaft für essenziell. Die österreichische Bundesregierung hat sich in ihrem aktuellen Regierungsprogramm zur Stärkung der Schieneninfrastruktur bekannt. Hebenstreit sieht darin eine Chance, nicht nur den Bahnverkehr weiterzuentwickeln, sondern auch Impulse für die Wirtschaft zu setzen.