Der österreichische Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne), der noch vor wenigen Wochen explizit ausgeschlossen hat, dass es nochmals einen Lockdown geben wird, doch zeitnah danach einen verkündete, will Österreich ab einer Siebentages-Inzidenz von 200 in den vierten Lockdown schicken.
Gegenüber ATV sagte er, dass es dann eine Krisensitzung gibt und in dieser eine Gesamtbewertung gemacht wird. Die Maßnahmen könnten dann von regionalen Lockdowns bis hin zu einem österreichweiten „harten Lockdown“ gehen. Die Schwelle von 200 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner pro sieben Tage würde sowohl für einzelne Bundesländer als auch ganz Österreich gelten. Somit lässt Anschober offen, ob er dann nur Regionen oder das gesamte Bundesgebiet „zusperren“ will.
Drohung mit Lockdown-Weisung an die Landeshauptleute
Angesprochen auf die Äußerung von Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), dass dieser eine Abriegelung Tirols ausschließt, meinte Anschober, dass beim Landeshauptmann „nur ein Missverständnis“ vorliegen kann. „Er wird gemeint haben, aus heutiger Sicht. Wir haben das gemeinsam paktiert, dass wir bis Sonntag am Abend die Informationen sammeln und dann Entscheidungen treffen. Daran hält sich der Landeshauptmann von Tirol, wie ich ihn kenne, mit Sicherheit“.
Eine unmissverständliche Lockdown-Drohung in Richtung der Landeshauptleute lässt Rudolf Anschober auch gleich los, denn er könne eine „Weisung“ für einen Lockdown in einem oder mehreren Bundesländern nicht ausschließen: „Das Steuerungszentrum in dieser Republik, was die Begrenzung der Pandemie betrifft, ist das Gesundheitsministerium“.
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