Österreich: Bundesheer fliegt Staatsbürger aus Tel Aviv aus

Lockheed C-130
Lockheed C-130 "Hercules" (Foto: HBF/ Gunter Pusch).

Österreich: Bundesheer fliegt Staatsbürger aus Tel Aviv aus

Lockheed C-130 "Hercules" (Foto: HBF/ Gunter Pusch).
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Nach anfänglichem Zögern hat nun die österreichische Bundesregierung entschieden, dass doch Staatsbürger aus Israel ausgeflogen werden solle. Das Bundesheer soll dazu mehrfach zwischen Tel Aviv und Zypern fliegen. Von dort aus geht es für die Betroffenen mit zivilen Maschinen weiter.

Israel galt bis vor wenigen Tagen als beliebter Urlaubsort. Zwischen Wien und Tel Aviv gab es täglich zahlreiche Flüge, die von verschiedenen Carriern durchgeführt wurden. Aus Sicherheitsgründen wurden diese von allen Anbietern, ausgenommen El Al, eingestellt. Da sich derzeit viele Personen, die in Österreich wohnen, in Israel befinden, hat die Bundesregierung nun Rückholer-Flüge organisiert.

Damit ist man wesentlich langsamer als beispielsweise Polen und Ungarn, die nicht so lange abgewartet haben. Noch am Montag hieß es aus dem österreichischen Außenministerium, dass ja die regulären Flugwege noch aktiv wären und daher sehe man – noch – keinen Grund für spezielle Rückholerflüge. Mittlerweile hat auch Ryanair die Wien-Tel Aviv-Flüge auf unbestimmte Zeit ausgesetzt, so dass sich die Möglichkeiten abermals dezimiert haben.

„Das Angebot an Linienflügen aus Israel ist zuletzt gesunken. Das Außenministerium hat rasch reagiert und bietet, in enger Abstimmung mit dem Verteidigungsministerium, Evakuierungsflüge nach Zypern an. Österreicherinnen und Österreicher, die die Flüge nützen wollen, werden gebeten sich bei der Österreichischen Botschaft Tel Aviv zu registrieren. Rot-weiß-rote Krisenteams stehen als erste Anlaufstelle an den Flughäfen in Tel Aviv und Paphos bereit, um mit Rat und Tat zu unterstützen“, so Außenminister Schallenberg.

Derzeit sind mehrere Evakuierungsflüge mit einer Hercules C-130 des Österreichischen Bundesheeres von Tel Aviv in Israel nach Paphos, Zypern, geplant, von wo regelmäßige Linienflüge nach Wien bestehen. Die Frequenz dieser Linienflüge wurde zuletzt erhöht.

„Das Attentat auf Israel ist auf Schärfste zu verurteilen. Meine Gedanken sind bei den Freunden und Familien der Opfer. Die Lage vor Ort ist zurzeit sehr unübersichtlich und unsicher. Wir lassen unsere Österreicherinnen und Österreicher nicht im Stich und werden sie so schnell wie möglich aus der Gefahrenlage rausholen. Wir werden dazu eine Hercules C-130 inklusive einem militärischen Krisenunterstützungsteam bereitstellen. Derzeit laufen bei uns alle Planungen, um Evakuierungsflüge von Israel nach Zypern durchführen zu können“, sagte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.

Seitens des Verteidigungsministeriums wird derzeit eine Hercules mit zwei Besatzungen inklusive technischem Element, einem Sicherungselement sowie psychologische Betreuung (bis ca. zehn Personen insgesamt) für die geplante Evakuierung bereitgehalten.

Das Bundesheer wird am Flughafen Ben Gurion in Israel und am Flughafen Paphos in Zypern von je einem mobilen Krisenteam des Außenministeriums unterstützt, das den Reisenden vor Ort zur Seite steht

Zahlreiche Tour Operator haben bereits mit der Evakuierung ihrer Kunden begonnen. Die Vorgehensweise ist äußerst unterschiedlich. Einige Reiseveranstalter versuchen ihre Gäste auf dem Landweg ins Ausland zu befördern und von dort aus geht es dann mit Charter- und/oder Linienflügen zurück. Auch gibt es Berichte, dass zumindest ein Reiseveranstalter Boote/Schiffe gechartet hat und mit diesen die Gäste nach Zypern bringen lässt.

Die österreichische Bundesregierung wird einen „Hybrid-Weg“ für die Evakuierung gehen. Das Bundesheer soll ab Mittwoch, 11. Oktober 2023, für unbestimmte Zeit eine Lockheed C-130 von Zypern aus betreiben. Mit dieser werden gestrandete Einwohner Österreichs sowie von EU-Partnerstaaten, mit denen man sich zusammentut, zunächst von Tel Aviv zu zypriotischen Airports gebracht. Von dort aus soll es dann mit regulären Linienflügen sowie mit zivilen Chartermaschinen zurück in die Heimat gehen.

Einwohner Österreichs, die derzeit in Israel sind und so rasch wie möglich nach Hause wollen, sollten sich dringend mit der nähest gelegenen diplomatischen Vertretung in Verbindung setzen. Alternativ kann auch das Außenministerium unter der Notfallnummer +431901154411 angerufen werden. Kunden von Reiseveranstaltern sollen zusätzlich und in jedem Fall mit ihrem Tour Operator Kontakt aufnehmen, denn dieser ist verpflichtet für eine sichere Heimreise zu sorgen.

“Das Außenministerium ruft alle Österreicherinnen und Österreicher, die das Angebot in Anspruch nehmen möchten, auf, sich per E-Mail mit der Österreichischen Botschaft in Tel Aviv in Verbindung zu setzen. Bitte geben Sie die Namen und Kontaktdaten an [email protected] bekannt. Bereits beim Außenministerium reiseregistrierte Österreicherinnen und Österreicher werden direkt über das Angebot und die weitere Vorgangsweise informiert”, erklärt die Behörde.

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