Das Areal der Wiener Ottakringer Brauerei stand am Wochenende 11.-13. Oktober 2024 ganz im Zeichen von Burgern und Pommes, denn das diesjährige Burger Festival ist über die Bühne gegangen. Leider spielte an einzelnen Tagen das Wetter nicht so ganz mit, so dass die Gäste die aufgestellten Schirme dankend angenommen haben.
Das Konzept des Veranstalters ist nicht alltäglich, denn die Besucher konnten aus zwei Ticketvarianten wählen: In der Standard-Version waren sämtliche alkoholfreien Getränke inkludiert und die so genannte Premium-Variante beinhaltete auch alkoholische Getränke. Die Speisen hingegen mussten bezahlt werden. An der Kassa musste dazu eine Prepaid-Karte erworben werden, mit der dann die Zahlungen bei den Ausstellern erfolgen konnten. Bargeld und normale Kartenzahlungen wurden nicht angenommen. Begründet wurde dies unter anderem mit Hygiene-Gründen. Das Restguthaben konnte dann beim Verlassen des Areals an der Kassa erstattet werden, wobei hierfür eine Gebühr in der Höhe von 1,90 Euro in Rechnung gestellt wurde.
Burger ab 7,50 Euro – cashless
Das Burger Festival kann mit einer Streetfood-Veranstaltung verglichen werden, denn die meisten Aussteller rückten mit ihren Food-Trucks an. Der günstigste Burger kostete 7,50 Euro und für eine Portion Pommes wurden mehr oder weniger einheitlich 3,40 Euro verlangt. Wer keine Premium-Eintrittskarte hatte, wurde beim Bier mit 5,50 Euro pro Krügerl beim Stand der Ottakringer Brauerei zur Kasse gebeten.
Am Eingang sorgte der Umstand, dass für die Speisen bezahlt werden muss, aber Getränke inkludiert sind, für durchaus Verwirrung. Dem Veranstalter kann hier aber kein Vorwurf gemacht werden, denn auf der Homepage, über die Eintrittskarten verkauft wurden, ist das Konzept einfach und unmissverständlich erklärt worden. An der Kassa vor Ort gab es nicht nur Aushänge, sondern das Personal erklärte persönlich wie der Hase läuft. Dennoch scheint der eine oder andere Besucher spekuliert zu haben, dass alle Speisen inklusive sein könnten. Dem war aber nicht so.
Nicht alle Getränke inklusive
Auch im Bereich der alkoholischen Getränke war eben nicht alles inkludiert, denn zumindest zwei Aussteller haben daran nicht teilgenommen und für Cocktails und Co das Zücken der bereits erwähnten Prepaid-Karte verlangt. Die Folge daraus: Offensichtlich waren viele Besucher auf den Stand der Ottakringer Brauerei fokussiert, denn hier gab es im Standard-Paket kostenfreie Softdrinks und im Premium-Paket auch Freibier. Somit ist es zu Stoßzeiten zu Warteschlangen gekommen, wobei stets so einiges an Personal anwesend war, um die Durstlöscher auszuschenken.
Im Bereich der Speisen hatten die Besucher bei den Foodtrucks eine ausgesprochen vielfältige Variation von Burgern zu kaufen. Je nach Hunger konnte man verschiedene Beilagen dazu kaufen, wobei der Topseller höchstwahrscheinlich Pommes waren. Bei diesen gab es je nach Stand enorme Unterschiede und das Durchverkosten der eigentlichen Beilage war lohnenswert. Erwähnenswert ist auch, dass es einen Betrieb gab, der fleischfreie Burger angeboten hat und ein anderer bot Rinder-Döner-Burger an. Letzterer war im Grunde vergleichbar mit einem normalen, jedoch stammte das Fleisch vom Döner-Spieß. Mit Döner-Kebap hatte diese Burger-Variante, abgesehen vom Fleisch, so ziemlich gar nichts zum tun.
Nettes Event mit ultrakurzem Bier-Lieferweg
Alles in allem war das diesjährige Burger Festival eine kleine, aber nette Veranstaltung. Auch für Kinder hatte man etwas zu bieten: Beispielsweise fanden sich eine Hüpfburg und eine Schmink-Station. Beide wurden am Sonntag, aber nur sporadisch genutzt, was wohl am für eine solche Veranstaltung suboptimalen Wetter gelegen hat. Dennoch waren viele Besucher anwesend und im Außenbereich wurden den Bierbänken Schirme spendiert und wem es zu kalt war, der konnte auch im Innenbereich sitzen und gemütlich essen.
Da sich viele Veranstalter, Fluggesellschaften, Restaurants und viele andere Branchen seit einiger Zeit mit dem Thema Nachhaltigkeit und was sie denn noch alles tun würden, rühmen, auch ein Wort dazu: Das ausgeschenkte Bier dürfte wohl einen ultrakurzen und kohlenstoffdioxidneutralen „Anfahrtsweg“ gehabt haben, denn ein simpler Hubwagen war wohl ausreichend, um dieses aus dem Lager des Areal-Vermieters Ottakringer Brauerei zum Zapfhahn bringen zu können. Oder haben die Besucher etwa erwartet australisches Bier auf dem Werksgelände einer österreichischen Brauerei ausgeschenkt zu bekommen?