Red Wings hat ersten internationalen Tu-214-Linienflug durchgeführt

Kabine (Foto: Red Wings Airlines).
Kabine (Foto: Red Wings Airlines).

Red Wings hat ersten internationalen Tu-214-Linienflug durchgeführt

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Mit der RA-64518 hat die russische Fluggesellschaft Red Wings eine reaktivierte Tupolev Tu-214 in den internationalen Linienflugbetrieb zurückgebracht. Der Comeback-Flug führte von Moskau-Domodedowo nach Eriwan.

Am 7. Feber 2024 hat Red Wings das Kurspaar WZ4321/WZ4322 mit der rund 14 Jahre alten Tu-214, die kürzlich reaktiviert wurde, durchgeführt. Es handelt sich um den ersten internationalen Linienflug seit der Wiederindienststellung dieser Maschine. Zuvor wurde der russische Mittelstreckenjet am 4. Feber 2024 von Sotschi nach Moskau-Domodedowo überstellt.

Die Reaktivierung von bereits seit längerer Zeit abgestellten Maschinen der Typen Tu-204/Tu-214 ist Teil der Luftfahrtstrategie der russischen Regierung. Man will sich so unabhängiger von westlichem Fluggerät machen. Aufgrund von Sanktionen kann man beispielsweise für Airbus- und Boeing-Modelle keine Ersatzteile auf dem offiziellen Weg beziehen.

Teil der Red-WIngs-Flotte sind auch drei Tupolev Tu-204, die ebenfalls auf internationalen Routen zum Einsatz kommen. Im direkten Vergleich mit der jüngst reaktivieren Tu-214 verfügt das 204er-Modell über eine größere Reichweite. Angesteuert werden Ziele in Staaten, die sich an den westlichen Sanktionen nicht beteiligen. Bis vor kurzem wurden alle Tu-214 ausschließlich von der Spezialflugstaffel Rossiya betrieben, die hauptsächlich Regierungsdelegationen flog. Red Wings war das erste Unternehmen, das heute die Möglichkeit erhielt, normale Passagiere zu befördern, behauptet der Carrier.

„Dies ist eine gute und zuverlässige einheimische Maschine. Nach der Modernisierung haben wir ein neues Flugzeug mit einer völlig neuen Kabine in einer Einklassenanordnung mit 194 Sitzen erhalten. Die Passagiere werden sich sehr wohl fühlen, und wir können das Angebot für sie auf internationalen Strecken erweitern”, sagte Ekaterina Rukhlova, stellvertretende Generaldirektorin für Flottenmanagement bei Red Wings. „Die Erweiterung der Flotte mit solchen Flugzeugen ermöglicht es uns, mehr Passagiere über längere Strecken zu befördern und Probleme mit Leasing und Zahlungen in Fremdwährung zu beseitigen. Gleichzeitig steigt die Effizienz der SuperJet 100-Flotte. Wir haben gute Erfahrungen mit der Tu-204/214-Familie und werden UAC bei der Produktion neuer Maschinen dieser Art umfassend unterstützen. Wir haben keine andere Wahl, als unsere eigenen modernen und zuverlässigen Flugzeuge zu bauen. Red Wings ist in diesem Sinne ein Assistenz- oder Referenzbetreiber für russische Flugzeuge. Wir zeichnen alle Kommentare, Pannen, Vorschläge unserer Techniker, Piloten, Stewardessen und vieles mehr sorgfältig auf und geben sie an UAC weiter, damit das nächste Flugzeug noch besser wird“.

Im Jahr 2024 wird Red Wings voraussichtlich auch eine Tu-204 erhalten, die zuvor von 2008 bis 2018 von dem Unternehmen betrieben wurde, danach eingelagert wurde und nun einem ähnlichen Modernisierungsprozess unterzogen wird. Zuvor hatte Red Wings auch eine modernisierte IL-96-400 in der Frachtversion erhalten und ist damit die erste und bisher einzige russische Fluggesellschaft, die die gesamte Palette der russischen Zivilflugzeuge betreibt.

Schwerer Unfall überschattet die Geschichte des Carriers

Red Wings hatte einst eine durchaus umfangreiche Tu-204/214-Flotte. International bekannt wurde der Carrier durch einen Landeunfall, der sich am 29. Dezember 2012 auf dem Flughafen Moskau-Vnukovo ereignet hat. Die Tu-204-100 mit der Registrierung RA-64047 ist über das Pistenende hinausgeschossen und verunglückte auf einer Autobahn. An Bord befanden sich keine Passagiere, sondern lediglich acht Crewmitglieder. Der Kapitän, der Erste Offizier, der Flugingenieur sowie eine Flugbegleiterin sind dabei ums Leben gekommen. Eine weitere Flugbegleiterin verstarb am Folgetrag. Die drei übrigen Personen haben mit schweren Verletzungen überlebt. Es stellte sich heraus, dass die Schubumkehr zu früh aktiviert worden war.

Dem Carrier wurde temporär die Betriebserlaubnis entzogen. Danach flottete man die Maschinen der Typen Tu-204/214 sukzessive aus und setzte auf westliche Muster. Später kamen dann Sukhoi Superjet SSJ-100 dazu. Mittlerweile betreibt man 20 Exemplare des russischen Regionaljets. Weiters besteht die Flotte aus drei Tupolev Tu-204, drei Boeing 777 und neuerdings einer Tu-214. Die einst verwendeten Airbus A320/A321 wurden zwischenzeitlich wieder ausgeflottet.

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