Smartphone unter Palmen am Strand (Foto: Unsplash/Ragnar Vorel).
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Reiseentscheidungen der Deutschen: Freunde vor Influencern

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In einer zunehmend digitalisierten Welt bleibt die Reiseplanung vieler Deutscher überraschend traditionell. Trotz des Einflusses sozialer Medien setzen die meisten Verbraucher weiterhin auf persönliche Empfehlungen von Freunden und Verwandten. Dies zeigt eine aktuelle YouGov-Umfrage im Auftrag des Marketingunternehmens Epsilon, die das Reiseverhalten von 2.090 Deutschen analysierte.

Obwohl Social-Media-Plattformen wie Instagram und YouTube Millionen von Nutzern erreichen, geben nur 8 % der Befragten an, ihre Reiseinspirationen von dort zu beziehen. Besonders Travel-Influencer verlieren an Einfluss, da ihre Inhalte oft unrealistische Ziele präsentieren. Über die Hälfte der Befragten, die Influencern folgen, empfindet die vorgeschlagenen Reisen als zu teuer und außerhalb ihres Budgets. Viele Nutzer kritisieren außerdem die fehlende Kostentransparenz solcher Empfehlungen.

Laut einer Studie der Universität Georgia spielen soziale Medien jedoch eine Rolle, wenn es um die Wahrnehmung des sozialen Nutzens von Reisen geht. Posts über luxuriöse Reiseziele lösen bei vielen Nutzern Neid aus und wecken das Verlangen, ähnliche Erfahrungen zu machen. Diese Motivation ist insbesondere bei Millennials stark ausgeprägt.

Klassische Inspirationsquellen bleiben dominant

Die Mehrheit der deutschen Verbraucher zieht traditionellere Quellen vor. Empfehlungen von Freunden und Familie führen die Liste an (33 %), gefolgt von Reisebüros und -veranstaltern (21 %). Auch klassische Medien wie Reisemagazine (17 %) und Urlaubsbroschüren (13 %) bleiben relevant.

Interessant ist die wachsende Rolle neuer Technologien bei jüngeren Generationen. Rund 13 % der 25- bis 34-Jährigen nutzen künstliche Intelligenz und Online-Foren wie Reddit, um Reiseideen zu finden. Diese Tools könnten in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen und etablierte Kanäle ergänzen.

Kostenbewusstsein und Loyalität als zentrale Themen

Die Umfrage zeigt, daß viele Deutsche verstärkt auf Kosten achten. Ein Viertel der Befragten sucht nach günstigeren Alternativen zu den auf Social Media präsentierten Reisen. Spontanreisen und Last-Minute-Angebote werden ebenfalls bevorzugt. Anbieter stehen vor der Herausforderung, preislich attraktive und zugleich realistische Inhalte zu erstellen. Alban Villani, CEO bei Epsilon, betont die Bedeutung von Loyalität und personalisierten Angeboten, um Verbraucher langfristig zu binden.

Die Ergebnisse unterstreichen den Wunsch der deutschen Reisenden nach Authentizität und Erschwinglichkeit. Während soziale Medien ihre Bedeutung nicht verlieren, dominieren persönliche Empfehlungen weiterhin die Entscheidungsfindung. Für die Tourismusbranche bleibt es entscheidend, eine Balance zwischen digitalen Innovationen und traditionellen Ansätzen zu finden.

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