Ryanair fühlt sich von Wien Tourismus “übergangen”

Airbus A320 von Lauda Europe und Boeing 737-800 von Ryanair (Foto: Jan Gruber).
Airbus A320 von Lauda Europe und Boeing 737-800 von Ryanair (Foto: Jan Gruber).

Ryanair fühlt sich von Wien Tourismus “übergangen”

Airbus A320 von Lauda Europe und Boeing 737-800 von Ryanair (Foto: Jan Gruber).
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Die Billigfluggesellschaft Ryanair übt heftige Kritik an einer Medienmitteilung des Wien Tourismus, die vor wenigen Tagen verschickt wurde. Hinsichtlich der Nächtigungszahlen konnte die Bundeshauptstadt im Jahr 2023 annähernd das Vorkrisenaufkommen erreichen. Der Billigflieger fühlt sich dabei aber nicht berücksichtigt und kritisiert, dass der Konkurrent Austrian Airlines prominent hervorgehoben wurde.

Im Jahr 2023 sind etwa 39 Prozent jener Touristen, die Wien besucht haben, mit dem Flugzeug angereist. Damit war dieser Verkehrsträger wesentlich stärker als beispielsweise Nachtzüge, die eine eher nur untergeordnete Rolle spielen. Ryanair kritisiert, dass „diese Belebung jedoch der staatlich subventionierten Lufthansa-Tochter AUA „zugeschrieben“ wird, während Ryanairs maßgeblicher Beitrag zur touristischen Erholung Wiens völlig außer Acht gelassen wird. Der Wiener Tourismusverband verschwendet außerdem rund 2 Millionen Euro für eine gemeinsame Marketingkampagne mit der hochpreisigen AUA, die ihr Verkehrsaufkommen seit 2019 kaum gesteigert hat (nur 1%). Im gleichen Zeitraum hat Ryanair ihr Verkehrsaufkommen in Wien von 2,7 Millionen Passagieren im Jahr 2019 auf 6 Millionen Passagiere im Jahr 2023 mehr als verdoppelt“.

Anzumerken ist diesbezüglich auch, dass Ryanair im Jahr 2019 nicht unter eigener Marke am Flughafen Wien-Schwechat präsent war. Das damalige Flugangebot wurde von der mittlerweile in dieser Form nicht mehr existierenden Laudamotion vermarktet und primär wurde auf dem österreichischen Markt dieses Brand beworben. Im Jahr 2020 hat man beschlossen, dass künftig alle Flüge unter FR-Flugnummern durchgeführt werden und Laudamotion AOC und Betriebsgenehmigung zurückgeben wird. Die Airbus-Jets wurden zur damals neugegründeten Lauda Europe Ltd. mit registriertem Firmensitz in Pieta (Malta) verlagert.

„Der Flughafen Wien hat im Jahr 2023 gerade einmal 93% seines Verkehrsaufkommens vor der Corona-Krise wiederhergestellt; im Gegensatz dazu beförderte Ryanair im Jahr 2023 122% mehr Verkehr als im Jahr 2019, was bedeutet, dass Ryanair den größten Teil der Erholung des Wiener Luftverkehrs geleistet hat, während die Hochtarif-Fluggesellschaft AUA ihren Verkehr vor der Corona-Krise kaum steigerte (+1%). Ryanair flog im Jahr 2023 6 Millionen Passagiere nach/von Wien (3,3 Millionen mehr als 2019). Ryanair hatte 19 Flugzeuge in Wien stationiert (was einer Investition von 2 Milliarden Dollar entspricht) und bot mehr als 710 gut bezahlte Ryanair-Arbeitsplätze für Piloten, Kabinen-, Hangar- und Büropersonal“, schreibt Ryanair weiters in einer Medienmitteilung.

Weiters legt der Billigflieger die nachstehende Tabelle vor. Aus dieser geht hervor, dass man im Jahr 2023 ab dem Flughafen Wien-Schwechat rund sechs Millionen Fluggäste hatte. Damit hat man weniger als die Hälfte der Reisenden, die Austrian Airlines hatte. Allerdings ist Ryanair – im Gegensatz zur AUA – nicht auf der Langstrecke, sondern ausschließlich auf der Point-to-Point Kurz- und Mittelstrecke aktiv. Rein rechnerisch befördert man mit weniger Flugzeugen mehr Passagiere.

  2019 2023 Wachstum 
AUA 13.6m 13.8m  +0.2m        +1% 
RYANAIR 2.7m   6.0m  +3.3m    +122% 

Hierzu erklärt Andreas Gruber von Ryanair: „Der Wiener Tourismusverband sollte richtigerweise bestätigen, dass es Ryanair war, die fast für die gesamte Erholung des Wiener Luftverkehrs im Jahr 2023 sorgte. Die AUA ist seit 2019 nur um 0,2 Millionen Passagiere gewachsen (+1%); im Gegensatz dazu flog Ryanair im Jahr 2023 6 Millionen Passagiere nach/von Wien, was einem Plus von 3,3 Millionen Passagieren im Vergleich zu 2019 (+122%) entspricht. Ryanair hat stark in Wien investiert und damit Arbeitsplätze geschaffen und den Tourismus angekurbelt, ohne dass der österreichische Steuerzahler dafür aufkommen musste. Ryanair hat den Tourismus Aufschwung Wiens angeführt, und der Wiener Tourismusverband sollte seine ungenaue Pressemitteilung korrigieren und bestätigen, dass Ryanair den Aufschwung Wiens angeführt hat und nicht die hochpreisige Lufthansa-Tochter AUA“.

5 Comments

  • Stefan , 6. Februar 2024 @ 06:11

    Ich halte von der Fluglinie Ryanair weniger als nichts. Wenn es ihnen nicht passt, dann sollen sie den Flughafen verlassen und das Weite suchen.

  • Peter Lintner , 6. Februar 2024 @ 21:34

    Wieso sollte die Wien Werbung eine Fluglinie aus Malta bewerben. Ich finde es sehr richtig das hier die AUA genommen wurde. Den billig Tourisums den Ryanair nach Wien bringt braucht eh keiner.

  • Raimar Vogel , 6. Februar 2024 @ 22:06

    Das sehe ich genauso. Zum Anderen sollte die Billigfluglinie Ryanair bei ihrer Rechnung zuerst berücksichtigen, dass ihr angeblich so großes Passagierwachstum in Wien, auch deswegen zustande kam, weil andere Billigairlines ihre Basis in Wien, gerade wegen der unlauteren Konkurrenz der Ryanair, geschlossen haben und von Wien weggegangen sind. Man nehme Easyjet, Level und Eurowings Europe zum Beispiel. Auch die Wizzair hat sich in Wien um Einiges verkleinert. Eine Airline, die die erworbene Laudamotion aus Österreich abzieht und im Steuerparadies Malta aus offensichtlichen Gründen verlagert, und damit Österreich den Rücken kehrt, sollte nicht so großmaulig herumtönen wie gut sie denn nicht sind, sondern nach ihrer ethischen Vorstellung erstmal in den Spiegel schauen. Es ist somit für jeden klar und deutlich ersichtlich, warum die Wienwerbung die AUA nimmt und nicht sie. Wer bei der Buchung eines Fluges auf den Preis des ENDPRODUKTES schaut, nämlich Flugpreis, Check in Gebühr, Handgepäck, Koffer, Flughafen Check in (wesentlich teuer als Online) zusammenzählt, kommt drauf, dass die AUA im Endefeckt meist billiger ist, als Ryanair. Die AUA fliegt z.B. nach Mailand Malpensa. Ryanair nach Bergamo… auch in Warschau, London, Paris, etc. Werden dezentrale vom Zentrum weit entfernte Flughäfen angeflogen, wo der Transport in die Stadt ein Vielfaches kostet. Dann wirklich besser mit den Klassikern geflogen und erspart sich zusätzlich an Bord eines Ryanair Fluges eine dämliche Tombola, aufdringliche, aggresive Verkaufspolitik von Flugbegleitern, die zu schlechtestmöglichen Arbeitsbedingungen schuften müssen und srändig unter Druck arbeiten müssen. Eine Fluggesellschaft wie Ryanair, darf in einer seriösen Österreich Werbung, erst garnicht erwähnt werden.

  • Hagen A. Scholz , 7. Februar 2024 @ 13:00

    Mich wundert es nicht, dass man Ryanair meidet! Der KI- Automat konnte beim Einchecken meinen Personalausweis nicht lesen. Beim Schalter wurden uns €110,- verrechnet! Das ist die Geschäftsidee! Kaputter Automat beim Einchecken, mehr Kosten!

  • Rubio , 7. Februar 2024 @ 22:57

    Und wo führt die Ryanair Steuern ab???

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  • Stefan , 6. Februar 2024 @ 06:11

    Ich halte von der Fluglinie Ryanair weniger als nichts. Wenn es ihnen nicht passt, dann sollen sie den Flughafen verlassen und das Weite suchen.

  • Peter Lintner , 6. Februar 2024 @ 21:34

    Wieso sollte die Wien Werbung eine Fluglinie aus Malta bewerben. Ich finde es sehr richtig das hier die AUA genommen wurde. Den billig Tourisums den Ryanair nach Wien bringt braucht eh keiner.

  • Raimar Vogel , 6. Februar 2024 @ 22:06

    Das sehe ich genauso. Zum Anderen sollte die Billigfluglinie Ryanair bei ihrer Rechnung zuerst berücksichtigen, dass ihr angeblich so großes Passagierwachstum in Wien, auch deswegen zustande kam, weil andere Billigairlines ihre Basis in Wien, gerade wegen der unlauteren Konkurrenz der Ryanair, geschlossen haben und von Wien weggegangen sind. Man nehme Easyjet, Level und Eurowings Europe zum Beispiel. Auch die Wizzair hat sich in Wien um Einiges verkleinert. Eine Airline, die die erworbene Laudamotion aus Österreich abzieht und im Steuerparadies Malta aus offensichtlichen Gründen verlagert, und damit Österreich den Rücken kehrt, sollte nicht so großmaulig herumtönen wie gut sie denn nicht sind, sondern nach ihrer ethischen Vorstellung erstmal in den Spiegel schauen. Es ist somit für jeden klar und deutlich ersichtlich, warum die Wienwerbung die AUA nimmt und nicht sie. Wer bei der Buchung eines Fluges auf den Preis des ENDPRODUKTES schaut, nämlich Flugpreis, Check in Gebühr, Handgepäck, Koffer, Flughafen Check in (wesentlich teuer als Online) zusammenzählt, kommt drauf, dass die AUA im Endefeckt meist billiger ist, als Ryanair. Die AUA fliegt z.B. nach Mailand Malpensa. Ryanair nach Bergamo… auch in Warschau, London, Paris, etc. Werden dezentrale vom Zentrum weit entfernte Flughäfen angeflogen, wo der Transport in die Stadt ein Vielfaches kostet. Dann wirklich besser mit den Klassikern geflogen und erspart sich zusätzlich an Bord eines Ryanair Fluges eine dämliche Tombola, aufdringliche, aggresive Verkaufspolitik von Flugbegleitern, die zu schlechtestmöglichen Arbeitsbedingungen schuften müssen und srändig unter Druck arbeiten müssen. Eine Fluggesellschaft wie Ryanair, darf in einer seriösen Österreich Werbung, erst garnicht erwähnt werden.

  • Hagen A. Scholz , 7. Februar 2024 @ 13:00

    Mich wundert es nicht, dass man Ryanair meidet! Der KI- Automat konnte beim Einchecken meinen Personalausweis nicht lesen. Beim Schalter wurden uns €110,- verrechnet! Das ist die Geschäftsidee! Kaputter Automat beim Einchecken, mehr Kosten!

  • Rubio , 7. Februar 2024 @ 22:57

    Und wo führt die Ryanair Steuern ab???

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