Die Billigfluggesellschaft Ryanair übt heftige Kritik an einer Medienmitteilung des Wien Tourismus, die vor wenigen Tagen verschickt wurde. Hinsichtlich der Nächtigungszahlen konnte die Bundeshauptstadt im Jahr 2023 annähernd das Vorkrisenaufkommen erreichen. Der Billigflieger fühlt sich dabei aber nicht berücksichtigt und kritisiert, dass der Konkurrent Austrian Airlines prominent hervorgehoben wurde.
Im Jahr 2023 sind etwa 39 Prozent jener Touristen, die Wien besucht haben, mit dem Flugzeug angereist. Damit war dieser Verkehrsträger wesentlich stärker als beispielsweise Nachtzüge, die eine eher nur untergeordnete Rolle spielen. Ryanair kritisiert, dass „diese Belebung jedoch der staatlich subventionierten Lufthansa-Tochter AUA „zugeschrieben“ wird, während Ryanairs maßgeblicher Beitrag zur touristischen Erholung Wiens völlig außer Acht gelassen wird. Der Wiener Tourismusverband verschwendet außerdem rund 2 Millionen Euro für eine gemeinsame Marketingkampagne mit der hochpreisigen AUA, die ihr Verkehrsaufkommen seit 2019 kaum gesteigert hat (nur 1%). Im gleichen Zeitraum hat Ryanair ihr Verkehrsaufkommen in Wien von 2,7 Millionen Passagieren im Jahr 2019 auf 6 Millionen Passagiere im Jahr 2023 mehr als verdoppelt“.
Anzumerken ist diesbezüglich auch, dass Ryanair im Jahr 2019 nicht unter eigener Marke am Flughafen Wien-Schwechat präsent war. Das damalige Flugangebot wurde von der mittlerweile in dieser Form nicht mehr existierenden Laudamotion vermarktet und primär wurde auf dem österreichischen Markt dieses Brand beworben. Im Jahr 2020 hat man beschlossen, dass künftig alle Flüge unter FR-Flugnummern durchgeführt werden und Laudamotion AOC und Betriebsgenehmigung zurückgeben wird. Die Airbus-Jets wurden zur damals neugegründeten Lauda Europe Ltd. mit registriertem Firmensitz in Pieta (Malta) verlagert.
„Der Flughafen Wien hat im Jahr 2023 gerade einmal 93% seines Verkehrsaufkommens vor der Corona-Krise wiederhergestellt; im Gegensatz dazu beförderte Ryanair im Jahr 2023 122% mehr Verkehr als im Jahr 2019, was bedeutet, dass Ryanair den größten Teil der Erholung des Wiener Luftverkehrs geleistet hat, während die Hochtarif-Fluggesellschaft AUA ihren Verkehr vor der Corona-Krise kaum steigerte (+1%). Ryanair flog im Jahr 2023 6 Millionen Passagiere nach/von Wien (3,3 Millionen mehr als 2019). Ryanair hatte 19 Flugzeuge in Wien stationiert (was einer Investition von 2 Milliarden Dollar entspricht) und bot mehr als 710 gut bezahlte Ryanair-Arbeitsplätze für Piloten, Kabinen-, Hangar- und Büropersonal“, schreibt Ryanair weiters in einer Medienmitteilung.
Weiters legt der Billigflieger die nachstehende Tabelle vor. Aus dieser geht hervor, dass man im Jahr 2023 ab dem Flughafen Wien-Schwechat rund sechs Millionen Fluggäste hatte. Damit hat man weniger als die Hälfte der Reisenden, die Austrian Airlines hatte. Allerdings ist Ryanair – im Gegensatz zur AUA – nicht auf der Langstrecke, sondern ausschließlich auf der Point-to-Point Kurz- und Mittelstrecke aktiv. Rein rechnerisch befördert man mit weniger Flugzeugen mehr Passagiere.
2019 | 2023 | Wachstum | |
AUA | 13.6m | 13.8m | +0.2m +1% |
RYANAIR | 2.7m | 6.0m | +3.3m +122% |
Hierzu erklärt Andreas Gruber von Ryanair: „Der Wiener Tourismusverband sollte richtigerweise bestätigen, dass es Ryanair war, die fast für die gesamte Erholung des Wiener Luftverkehrs im Jahr 2023 sorgte. Die AUA ist seit 2019 nur um 0,2 Millionen Passagiere gewachsen (+1%); im Gegensatz dazu flog Ryanair im Jahr 2023 6 Millionen Passagiere nach/von Wien, was einem Plus von 3,3 Millionen Passagieren im Vergleich zu 2019 (+122%) entspricht. Ryanair hat stark in Wien investiert und damit Arbeitsplätze geschaffen und den Tourismus angekurbelt, ohne dass der österreichische Steuerzahler dafür aufkommen musste. Ryanair hat den Tourismus Aufschwung Wiens angeführt, und der Wiener Tourismusverband sollte seine ungenaue Pressemitteilung korrigieren und bestätigen, dass Ryanair den Aufschwung Wiens angeführt hat und nicht die hochpreisige Lufthansa-Tochter AUA“.
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