Bereits zum zweiten Mal binnen weniger Wochen blockierte eine im Auftrag des Präsidenten von Guinea-Bissau fliegende Maschine die Runway des Flughafens Lissabon. Am vergangenen Dienstag erlitt der Privatjetnach der Landung einen Fahrwerksdefekt.
Dies hatte zur Folge, dass die Piste für rund 35 Minuten gesperrt werden musste. Eine vergleichbare Situation gab es bereits am 1. Juli 2022, denn damals platzte ein Reifen eines Privatjets und ausgerechnet war die Gulfstream für den Präsidenten von Guinea-Bissau unterwegs. Die Runway musste einige Zeit gesperrt werden und 23 Maschinen wurden auf andere Airports in Portugal umgeleitet.
Im Juli 2022 sollte das offensichtlich störanfällige Flugzeug Umaro Sissoco Embaló nach seiner Teilnahme an der Ocean-Conference abholen. Am 16. August 2022 sollte die gleiche Gulfstream des Staatspräsidenten des westafrikanischen Landes in Lissabon abholen und just kam es erneut zu Fahrwerksproblemen. Während der 35-minütigen Sperre der Runway mussten elf Flüge auf andere Airports umgeleitet werden.
Businessjets sind auf dem Flughafen Lissabon nicht gern gesehen, da der stadtnahe Flughafen als chronisch überlastet gilt. Allerdings dürfen offizielle Regierungsmaschinen, zu denen auch der Privatjet des Präsidenten von Guinea-Bissau zählt, praktisch jederzeit landen. Die Business Aviation ist eigentlich dazu angehalten den Flugplatz Cascais zu nutzen. Dieser wurde vor einiger Zeit modernisiert und zwar mit dem Zweck den Lissabon Airport zu entlasten.
Ein portugiesischer Luftfahrtexperte fordert nun, dass der Hauptstadtflughafen künftig keine Regierungsflüge mehr annehmen sollte, sondern auch diese von/nach Cascais durchgeführt werden sollten. Dafür benötigt man aber eine explizite Anordnung der Zivilluftfahrtbehörde. Eine solche gibt es momentan nicht. Der Flughafen Lissabon verfügt nur über eine Start- und Landebahn, so dass der Flugverkehr bei Vorfällen auf der Piste zum Erliegen kommt.