Die Rückkehr von Ryanair zum Flughafen Lübeck markiert einen Wendepunkt für die Luftverkehrsinfrastruktur im Norden Deutschlands. Ab Sommer 2025 bietet Europas größte Fluggesellschaft drei neue Strecken an: nach Mallorca, Málaga und London Stansted. Diese Verbindungen sollen nicht nur das Streckennetz des Flughafens erweitern, sondern auch dessen Position im Wettbewerb stärken.
Mit wöchentlichen Flügen an begehrten Reisetagen wird Mallorca weiterhin als Hauptdestination für Urlauber zugänglich sein. Die neuen Montag- und Freitagsflüge nach Málaga eröffnen erstmals eine direkte Verbindung in das andalusische Zentrum, bekannt für seine Strände und kulturelle Vielfalt. London Stansted, eine bereits etablierte Strecke, bringt eine wichtige Verbindung zur britischen Hauptstadt zurück, mit gut getakteten Zugverbindungen ins Zentrum Londons.
Jürgen Friedel, Geschäftsführer des Flughafens Lübeck, betonte die Bedeutung dieser Partnerschaft für die Wettbewerbsfähigkeit der Region. Mit komfortablen Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten sowie einer guten Verkehrsanbindung strebt der Flughafen an, Passagiere und Airlines langfristig zu überzeugen.
Die Pläne gehen über den Sommerflugplan hinaus: Auch für die Wintersaison wird ein Ausbau des Linienflugverkehrs angestrebt. Dies unterstreicht den Ehrgeiz, den Flughafen als verlässlichen Knotenpunkt für Reisende zu etablieren.
Sundair ist raus
Allerdings gibt es auch eine Kehrseite: Die Ferienfluggesellschaft Sundair wird im Sommerflugplan 2025 – im Gegensatz zu den Vorjahren – keine regulären Linienflüge mehr ab Lübeck-Blankensee anbieten. Das schließt ausdrücklich nicht aus, dass Sundair bzw. die Konzernschwester FlyAir41 den einen oder anderen Charterflug für Tour Operators durchführen könnte, jedoch wird man nicht mehr auf eigene Rechnung nach fixem Flugplan diesen Regionalflughafen ansteuern. Auch aus Kassel-Calden zieht sich Sundair nach selbigem Muster zurück.
Lübeck ist es mit Ryanair gelungen einen Ersatz zu finden, wobei grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden kann, dass der Billigflieger künftig wieder verstärkt ein Auge auf jenen Airport, den man früher dreist als „Hamburg“ vermarktet hat, werfen könnte. Hintergrund ist, dass dieser Anbieter, aber auch Mitbewerber wie Eurowings und Condor, erbost über hohe Kosten am Flughafen der Freien und Hansestadt sind. Möglicherweise könnte Ryanair nach und nach Kapazität ins günstigere Lübeck verlagern, jedoch ist das noch nicht fix. Genauso wenig fix sind die Gedanken von Mitbewerbern ebenfalls ab diesem Regio-Airport zu fliegen.
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